Germering:Teppichlager in früherer Tennishalle

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Teilweise Nutzung erlaubt: Die Tennishalle an der Schmiedstraße steht seit Ende April leer. (Foto: Günther Reger)

Stadträte genehmigen die Einrichtung eines Onlinehandels auf einem Gelände an der Schmiedstraße

Von Andreas Ostermeier, Germering

In einem Teil der ehemaligen Tennishalle an der Schmiedstraße darf Georg Meyerhöfer jetzt Teppiche verkaufen. Die Germeringer Stadträte stimmten am Dienstag einem Antrag des Inhabers der Halle einstimmig zu. Meyerhöfer hatte Ende April das Freizeit-Tenniscenter wegen der gesunkenen Nachfrage nach Plätzen zum Tennisspielen geschlossen. Nun kann er einen Teil der Halle weiterhin nutzen. Ein Antrag für die neue Nutzung war nötig, weil die Stadt Germering das Gebiet zwischen Schmied- und Augsburger Straße sowie dem Hochrainweg mit einer Veränderungssperre belegt hat. Dort plant sie ein Gebiet mit Gewerbe und Wohnungen.

Das Vorhaben, in der Halle nahe der Augsburger Straße einen Teppich-Onlinehandel einzurichten, widerspricht nach den Worten von Stadtbaurat Jürgen Thum nicht den Planungsvorhaben der Stadt. Aus diesem Grund sieht Thum auch keinen Grund, den Antrag Meyerhöfers abzulehnen. So sahen es am Dienstag auch die Mitglieder des Bauausschusses. Kontroverse Meinungen gab es nur über den Wunsch, die Halle künftig direkt von der Augsburger Straße anfahren zu können. Franz Hermansdorfer, Verkehrsreferent des Stadtrats, sprach sich gegen den Bau einer neuen Zufahrt aus. Wegen des geringen Autoverkehrs - pro Tag rechnet der Antragsteller mit zehn An- und Abfahrten sowie mit einer Lieferfahrt, einmal in der Woche soll ein Lastwagen das Gelände ansteuern - sei eine neue Zufahrt nicht nötig, sagte der parteifreie Stadtrat. Er sprach sich dafür aus, die Planungen für das Gelände abzuwarten, ehe eine Verbindung zur Augsburger Straße geschaffen wird.

Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) widersprach. Die Einrichtung einer Zufahrt für die Zeit des Teppichhandels sei kein Vorgriff auf die Planungen des Stadtrats. Thum sagte, der Betreiber der Halle finanziere die Zufahrt zur Augsburger Straße aus eigener Tasche. Dieses Argument zerstreute auch die Bedenken von Hermansdorfer, der Verkehrsreferent stimmte schließlich der Ausnahme von der Veränderungssperre zu.

In dem etwa 1800 Quadratmeter großen Teil der Halle sollen künftig Teppiche, Antirutschmatten und Wohndecken gelagert werden. Die Artikel sollen über die Homepage www.teppich-traum.net sowie über Amazon, Ebay und ähnliche Plattformen verkauft werden. Ein- bis zweimal pro Woche könnte nach den Unterlagen aus der Sitzung ein Lagerverkauf stattfinden. Allerdings wird nur mit einer geringen Anzahl von Kunden gerechnet, die zum Teppichlager kommen. Die Arbeit soll von acht Beschäftigten erledigt werden, Betriebszeit ist montags bis samstags zwischen 8 und 18 Uhr.

Weiteren Vorstellungen des Anlagenbetreibers auf Einrichtung einer Indoorgolf-Halle sowie von Tagungsräumen will die Stadt mittels einer Ausnahme nicht zustimmen. Die Planungsabsichten der Stadt wären in diesem Fall "nur unter erschwerten Bedingungen" möglich, heißt es in den Unterlagen für die Stadträte. Verwiesen wird beispielsweise auf den Lärmschutz. Es wird also vorerst nur einen Teppichhandel geben.

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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