Germering:Stadt stellt neue Azubis vor

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OB Andreas Haas (links) im Sitzungssaal mit den neuen Azubis und ihre Ausbildern (hinten v.l.): Benedikt Kühnel, Leon Müller, Gärtnermeister Andreas Fissmann, Manfred Bader, Benedikt Rasche, Bibliotheksleiterin Christine Förster-Grüber, Bauhof-Chef Michael Seeholzer sowie (vorne v.l.) Ausbildungsleiterin Martina Klein, Sandra Bota, Niklas Döllinger und Daruk Strauß. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Junge Leute werden Gärtner, Verwaltungsangestellte und Erzieher. Auch für kommendes Jahr werden Bewerber gesucht

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Viele Betriebe, besonders des Handwerks, klagen darüber, dass sie keine Auszubildenden mehr kommen. Die Stadt Germering hat keinen Nachwuchsmangel und befindet sich offenbar noch auf der Sonnenseite des Arbeitsmarktes. "Wir konnten unter 60 bis 70 Bewerbern unsere vier neuen Auszubildenden auswählen", berichtet Martina Klein, Ausbildungsleiterin im Rathaus, zufrieden. Zwei Ausbildungsplätze als Verwaltungsfachangestellte, einen als Gärtner im Bauhof und einen für Fachangestellte für Medien- und Infodienste in der Stadtbibliothek konnte die Stadt Anfang September problemlos besetzen. Drei junge Männer haben zudem die Erzieherlaufbahn eingeschlagen.

"Ich wusste schon in der siebten Klasse, dass ich Verwaltungsangestellter werden will", sagt Daruk Strauß aus Moorenweis. Da hatte der damals 13-jährige Schüler ein vierwöchiges Praktikum bei der Gemeinde Moorenweis absolviert. Das habe ihm so gut gefallen, dass er jetzt, mit 19, nach der mittleren Reife über den M-Zweig im Germeringer Rathaus angefangen hat. Mit ihm lernt Sandra Bota, 19, den gleichen Beruf. Bota ist familiär vorbelastet. Ihre Mutter habe schon 26 Jahre bei der Stadt gearbeitet. Die Germeringerin hat nach dem Abitur 2017 zuvor ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten absolviert. "Hier in der Verwaltung bin ich breit aufgestellt", sagt sie selbstbewusst.

Der angehende Gärtner Manfred Bader, 21, hat schon einige praktische Erfahrungen gesammelt. Er hat aus Hecken die Vogelkirsche herausgeschnitten und mit dem Laubbläser hantiert. "Da ist mächtig Druck drauf", sagt Bader beeindruckt. In der Stadtbibliothek gibt es für Benedikt Rasche, 20, auch schon viel zu tun.

Bücher einsortieren und kleinere Buchreparaturen waren seinen ersten Aufgaben. "Wir haben einen achtwöchigen detaillierten Einarbeitungsplan für ihn", sagt Bibliotheksleiterin Christine Förster-Grüber und überlässt beim Heranziehen des Nachwuchses in der Stadtbibliothek nichts dem Zufall. "Man spürt, dass er Lust drauf hat", bestätigt Förster-Grüber die Motivation von Rasche.

Die Stadt überrascht mit drei jungen Männern, die Erzieher werden wollen. Die werden zurzeit händeringend gesucht. Leon Müller, 17 und Niklas Döllinger, 17, besuchen als erste Station die Kinderpflegeschule. Müller hat schon drei Jahre als Honorarkraft im Kinderhort geholfen. "Die Arbeit mit Kindern liegt mir", sagt Müller, deshalb habe er sich für diesen Beruf entscheiden. Döllinger hat durch ein Praktikum im Kindergarten ebenfalls Vorerfahrung mit Kindern sammeln können. Er wandelt auf den Spuren seiner Mutter: "Sie war auch schon Erzieherin. "

Benedikt Kühnel, 26, ist bereits einen großen Schritt weiter in seiner Ausbildung zum Erzieher. Er hat schon drei Jahre mit behinderten Kindern gearbeitet. Kühnel befindet sich bereits im Anerkennungsjahr als Erzieher.

Der Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) appellierte an die Auszubildenden, mit den Leuten zu reden und sich einzubringen. "Hinterfragt alles, lernt von uns, wir lernen von euch", sagte er.

Ausbildungsleiterin Klein gibt zukünftigen Bewerbern Tipps. Es müsse nicht unbedingt eine E-Mail-Bewerbung sein: "Wir schätzen auch die klassische Papierbewerbung." Beim kommenden Berufsinformationstag der Germeringer Schüler im Oktober im Carl-Spitzweg Gymnasium und der benachbarten Realschule ist die Stadt wieder vertreten. Klein wartet darauf, dass junge Menschen Interesse zeigen und sie dort ansprechen.

© SZ vom 19.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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