Der Germeringer Grünen-Stadtrat Johannes Landendinger darf das Kindergartenreferat behalten. Die Mehrheit des Stadtrats lehnte es ab, anstatt seiner die SPD-Stadträtin Saskia Schon mit dem Referat zu betrauen. Das hatte die SPD-Fraktion gefordert. Hintergrund ist, dass Landendinger bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2020 Bürgermeister- und Spitzenkandidat der SPD gewesen ist. Im Sommer dieses Jahres verließ er jedoch die Fraktion der Sozialdemokraten. Diese hatten ihn jedoch vor seinem Austritt als Referenten für die Kindergärten benannt, für diese Aufgabe hatte die SPD das Vorschlagsrecht. Landendinger, der Kinderpfleger, Erzieher und Sozialpädagoge ist, nahm seine Aufgabe mit, als er austrat.
Er sei gern Referent für Kindergärten, Kinderkrippen, Horte und Schulsozialarbeit, sagte er. Nun reklamierte die SPD das Amt für sich. Fraktionssprecher Daniel Liebetruth sagte, das Referat stehe seiner Fraktion wegen deren Größe zu.
Diesem Argument widersprach Grünen-Fraktionssprecherin Agnes Dürr. Auch in früheren Jahren sei immer mal wieder vom Fraktionenproporz abgewichen worden, sagte sie. Außerdem mache Landendinger seine Sache gut, die Aufgabe solle deshalb bei ihm bleiben. Das wertete CSU-Fraktionssprecher Oliver Simon genauso. Er sehe keinen Grund, Landendinger das Referat wegzunehmen, sagte Simon. Der Argumentation von Liebetruth würde er nur in dem Fall folgen, dass Landendinger von sich aus auf die Aufgabe als Kindergartenreferent verzichtet hätte. Ähnlich äußerte sich Tanja Pfisterer (ÖDP). Auch sie plädierte dafür, den Grünen-Stadtrat nicht abzuberufen. So geschah es auch. Nur die fünf Stadträte der SPD stimmten dafür, das Kindergartenreferat in neue Hände zu legen, sämtliche anderen Fraktionen und Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) votierten gegen den SPD-Antrag.