Germering:Schmitts Nein überzeugt

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Germering lehnt Beitritt zu Stadtkultur-Verein ab

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Kurz und ohne Diskussion ist der Antrag der Grünen-Stadtratsfraktion, die Stadt Germering solle dem Verein "Stadtkultur, Netzwerk Bayerischer Städte" beitreten, vom Hauptausschuss des Germeringer Stadtrates abgelehnt worden. Nur Agnes Dürr und Hadi Roidl von der Antragsfraktion stimmten dafür, alle anderen Stadträte votierten mit Nein. Dürr hatte zuvor vergeblich versucht, die Versammlung für den Antrag zu gewinnen. Doch sie konnte die Argumente, die Kulturamtsleiterin und Stadthallenchefin Medea Schmitt auf vier Seiten gegen den Beitritt in der Sitzungsvorlage formuliert hatte, nicht entkräften.

"Die Stadthalle ist gut geführt und hat einen guten Ruf", räumte Dürr ein. Auch die Stadtbibliothek leiste gute Arbeit und sei geachtet. Aber es fehle in Germering an aktiver Kulturarbeit. "Durch den Beitritt zum Kultur-Netzwerk können neue Impulse kommen, Initiativen und Projekte angestoßen werden", argumentierte die Fraktionssprecherin der Grünen. Auch seien sechs Cent Beitrag pro Einwohner "nicht übermäßig viel", argumentierte Dürr. Sechs Cent würden für die Stadt Germering 2314 Euro pro Jahr bedeuten. Wenigstens eine einjährige kostenlose Probemitgliedschaft sollte Germering sich leisten können, warb Dürr für einen Beitritt.

Doch die 13 weiteren Stadträte, inklusive Sitzungsleiter Wolfgang Andre (CSU), wollten auch diesen Vorschlag der Grünen nicht gutheißen. Eine Diskussion im Gremium über die Antragserläuterung und die Bitte Dürrs erfolgte nicht. Die ausführliche ablehnende Erklärung Schmitts reichte der Mehrheit im Hauptausschuss offenbar aus. Sie kritisierte das vom Netzwerk im vergangenen Jahr initiierte Festival "Lokalklang" in den 48 Mitgliedskommunen als "mäßig innovativ und attraktiv". "Die Kosten einer Mitgliedschaft in dem Verein Stadtkultur, Netzwerk übersteigen bei weitem deren Nutzen", erklärte Schmitt schriftlich und ergänzte: "Das Kulturangebot in Germering ist breit gefächert und von hoher Qualität, eine zusätzliche Beratung ist nicht nötig." Die Mitarbeiter des professionellen Stadthallen-Teams würden darüber hinaus sämtliche Bereiche kultureller Arbeit erfolgreich abdecken. Zumal vor sechs Monaten in Germering eine zusätzliche Kulturamtsmitarbeiterin eingestellt wurde, die das örtliche Kulturnetzwerk erweitere und die Vereine in das kulturelle Leben der Stadt integriere, heißt es in der Stellungnahme der Leiterin der Stadthalle.

© SZ vom 22.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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