Germering:Radeln im schalldichten Raum

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Germeringer Spinning-Enthusiasten können nun zu fetziger, lauter Musik in einem eigenen Raum radeln. (Foto: Günther Reger)

Investition von 50 000 Euro macht Sportverein zum Spinning-Center

Was ist denn Spinning? Mit Garnspinnen oder gar einer Spinnanstalt hat es nichts zu tun. Beim TSV Unterpfaffenhofen-Germering (TSV UG) sitzen 19 bewegungshungrige Frauen und Männer in einem Raum auf einem Fahrrad und lassen sich von einem Vorradler auf Trab bringen. "Früher hieß das Indoor-Cycling", erklärt Manfred Sopart, der die Gruppe leitet. Das Spinningbike ist ein so genanntes stationäres Fahrrad, das nahezu alles nachahmen kann, was der Radler draußen in der Natur erlebt: flaches Dahinradeln, einen Berg runterfahren oder anstrengende Steigungen bewältigen.

Der Spinning-Raum im 400 Quadratmeter großen TSV-Fitnesscenter wurde kürzlich nach fast zweijährigen Vorarbeiten offiziell eingeweiht. Brandschutz- und Sicherheitsauflagen ließen die Kosten für den Raum auf 50 000 Euro hochschnellen. Zuvor wurde im Fitnesscenter geradelt. Da die Spinning-Enthusiasten fetzige und laute Musik brauchen, um ihre einstündige schweißtreibende Fahrt zu absolvieren, haben diese jetzt einen schalldichten Raum bekommen. "Wir bieten inzwischen neun Spinning-Termine pro Woche an", erzählt "Spinning-Man" Sopart, der zusammen mit vier weiteren Trainerinnen und Trainern die Spinning-Stunden abdeckt.

Inzwischen ist der TSV UG zum zertifizierten Spinning-Center geworden. Die Teilnehmer können ihre Räder und damit den Widerstand, den sie beim Treten überwinden wollen, selbst einstellen. Das hängt vom jeweiligen Leistungsvermögen und der Kondition ab. "Ich fahre durchschnittlich mit 200 Watt", erklärt Sopart, "manchmal, bei einem Sprint am Berg, auch mit 900 Watt, aber nur für zehn Sekunden." Er sitzt dabei auf einem Rad vorne auf dem Podium mit dem Gesicht zu den Mitradlern. Trainingspläne können individuell abgestimmt werden. Der Trainer gibt nach dem fünfminütigen Einfahren die Intensität vor. Dafür gibt es drei Positionen mit verschiedener Griffhaltung auf dem Rad. Ganz vorn am Lenker angefasst, erfolgt das Treten im Stehen, also berghoch. "Die Musik wählen wir passend zum Tempo aus", sagt Sopart, der auch Abteilungsleiter des TSV-Fitnessstudios ist, das außer an einem Feiertag jeden Tag geöffnet hat.

Dessen Mitgliederzahl liegt aktuell bei 2350 und stößt damit hier und da an Kapazitätsgrenzen. Alle gleichzeitig dürfen sie nicht kommen. "Dann hätten wir ein Problem", meint Sopart schmunzelnd.

© SZ vom 03.02.2016 / kwg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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