Germering:Polizei stockt auf

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Der stellvertretende Inspektionsleiter Andreas Ruch (rechts) mit seinen neuen Kollegen Sinan S. und Xenia F. (Foto: Günther Reger)

Drei zusätzliche Beamten für die Inspektion an der Waldstraße

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Germeringer Polizeiinspektion (PI) stockt auf. Das bestätigt Andreas Ruch. Neben dem stellvertretenden Dienststellenleiter sitzen zwei neue Polizeimeister, die ihren Dienst in Germering schon am 1. September angetreten haben. Insgesamt hat die PI Germering fünf neue Beamte zugewiesen bekommen. Nachdem zwei Polizisten Germering verlassen haben, verbleiben unterm Strich drei zusätzliche Beamte.

Sinan S. (24) hat türkische Wurzeln. Er versteht zwar türkisch, spricht es aber selbst nicht. In den zweieinhalb Jahren bei der Bereitschaftspolizei war er häufig bei Demonstrationen und Fußballspielen im Einsatz. S. hat einen Verwandten, der bei der Polizei arbeitet. "Der hat mich geprägt", erzählt er, "ich wollte schon von klein auf zur Polizei." F. hat nach dem Fachabitur zunächst Verfahrenstechnik studiert und dabei festgestellt, dass es nicht für sie passt. "Bei der Polizei sitze ich nicht den ganzen Tag im Büro, das ist abwechslungsreich." Germering ist für sie freilich nicht erste Wahl gewesen. "Ich habe mich bei vielen Inspektionen in Mittelfranken beworben", erzählt sie - ohne Erfolg. Glücklicherweise ist das Wohnungsproblem gelöst.

Xenia F. (25) aus Nürnberg hat eine Staatsbedienstetenwohnung bekommen. "Müssen Polizisten in der ersten Gehaltsstufe als Polizeimeister auf dem privaten Wohnungsmarkt eine Unterkunft suchen, wird es für sie finanziell sehr eng", erläutert Ruch. Offenbar ist der Polizeiberuf bei jungen Menschen dennoch attraktiv. In Germering konnten die Dienststellenleiter sogar auswählen. "Wir haben für jede Stelle etwa sechs Bewerbungen bekommen." Ob es die schicken neuen dunkelblauen Uniformen sind, die den Nachwuchs reizen? Anfang August wurden die alten Uniformen ausgemustert. "Die Neuen sind wirklich schick, besonders für Frauen", bestätigt die Polizistin. Für Ruch hat der Beruf "positive Facetten, die die Jugend ansprechen". Die neuen Polizisten fahren Streife und sind schon zu einigen Unfällen geschickt worden. "Auch Streitigkeiten in Mehrfamilienhäusern waren dabei", so S. Ansonsten sei es vergleichsweise ruhig in Germering.

Auf die "Einbruchssaison", die immer Ende Oktober mit der früher einbrechenden Dunkelheit beginnt, ist die PI Germering gut vorbereitet. "Die Bürger sind aufmerksamer geworden und rufen uns viel eher an, wenn ihnen in ihrer Straße etwas auffällt", erklärt der stellvertretende PI-Leiter. Die Polizei komme dann umgehend und kontrolliere beispielsweise ein verdächtiges Auto. Die PI ist bislang auch für Alling und Gilching zuständig. Von März kommenden Jahres an ändert sich das. Dann greift die Inspektionsreform. Dann werden ihr Puchheim und Eichenau zugeschlagen. Germering soll dann noch mehr Personal bekommen. Im Gebäude an der Waldstraße müssen dann mehr Büroraum geschaffen werden. Es wird umgebaut und die Mitarbeiter müssen wohl auch mal stärker zusammenrücken. Gilching wird später von der PI Gauting betreut werden, aber das wird noch dauern. Zunächst muss das neue Polizeigebäude in Gauting gebaut werden.

© SZ vom 04.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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