Germering:Platzbedarf für 330 Flüchtlinge

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Regierung will ihre Germeringer Unterkünfte ausbauen

Von Gerhard Eisenkolb, Germering

So war das nicht geplant. Zuerst mussten Landrat Thomas Karmasin und Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (beide CSU) die Caritas beknien, den zum Abriss bestimmten Altbau des Don-Bosco-Seniorenheims an die Regierung von Oberbayern zu vermieten. Die schuf dort im Herbst eine Dependance der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Anfangs ging es nur um eine vorübergehende Notlösung, schließlich will die Caritas an dort ein neues Seniorenzentrum bauen. Nun ist die Zahl der Asylbewerber so stark angewachsen, dass aus dem Provisorium für bis zu 120 Flüchtlinge eine reguläre Gemeinschaftsunterkunft für 200 Menschen werden soll.

Da inzwischen auch der Neubau des Seniorenheims geräumt und zum Abriss bestimmt ist, könnten in dem ehemaligen Heim jedoch noch weit mehr Asylbewerber untergebracht werden. Aber Haas ist darauf bedacht, dass es nicht mehr als 200 werden. Das sei die Obergrenze, um ein gutes Miteinander der Bewohner untereinander und auch mit den Nachbarn zu gewährleisten. Zudem sollen die Flüchtlinge gut untergebracht werden. Leben zu viele Menschen auf beengtem Raum, sei das nicht mehr zu gewährleisten, befürchtet der OB. Noch steht nicht fest, wie viele Menschen in den Altbau einziehen werden. Die Verhandlungen zwischen Caritas und Regierung sind noch nicht abgeschlossen.

Eigentlich ist es im Interesse der Stadt, die Gemeinschaftsunterkunft zu bekommen. Nach den Prognosen des Landratsamts muss Germering bis zum Jahresende nach der vereinbarten Quote etwa 450 Flüchtlinge beherbergen. Bisher gibt es in der Stadt aber nur die Gemeinschaftsunterkunft der Regierung am Starnberger Weg, die bis zu 70 Asylbewerbern ein Dach über dem Kopf bietet. Auch diese Unterkunft soll möglichst schnell um einen Neubau für zusätzliche Flüchtlinge erweitert werden. Damit könnte die Stadt in absehbarer Zeit mit der neuen Unterkunft im ehemaligen Seniorenheim insgesamt 330 Asylbewerber beherbergen. Um die Quote zu erfüllen, fehlen noch 120 Betten. Da die Stadt weder über leer stehende Gebäude noch über freie Grundstücke verfügt, auf denen Wohncontainer aufgestellt werden könnten, spricht Haas von einer großen Herausforderung. Selbst der Don-Bosco-Altbau ist nur eine Übergangslösung. 2017 will die Caritas dort bauen. Informiert werden sollen die Anwohner des Don-Bosco-Heimes am Dienstag, 28. Juli. Bis dahin soll feststehen, wie viele Menschen dort einziehen werden.

© SZ vom 13.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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