Das neue Spielhaus auf dem Abenteuerspielplatz Germering (ASP) ist fertig, es wurde kürzlich offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Haus bietet den Buben und Mädchen viel Raum zum Toben, Klettern, Basteln und Werken, auch wenn das Wetter nicht so gut ist, dass man draußen sein und im angrenzenden Hüttendorf werkeln kann. Momentan laufe der Betrieb auf dem Abenteuerspielplatz nur sehr eingeschränkt, erklärt Leiter Martin Pollock. Es könnten derzeit leider nur die "Stammkinder" kommen, zu festgesetzten Zeiten und nach Terminabsprachen.
Das barrierefreie, zweigeschossige Gebäude ist ein Holzhaus. Es hat eine Nutzfläche von 295 Quadratmetern und eine Firsthöhe von mehr als sechs Metern. Der Toberaum zieht sich über beide Geschosse und bietet beispielsweise die Möglichkeit, von einer Galerie zu springen - aber natürlich nur, wenn vorher unten Weichbodenmatten ausgelegt wurden, wie Wilfriede Schamoni vom Bauamt erklärt. Boulderelemente und eine Kletterwand sollen noch eingebaut werden, so dass die Kinder tatsächlich auch die Höhe des Raums nutzen können.
An einer der Stirnseiten sind ein Kreativraum im ersten Stock und eine Werkstatt im Erdgeschoss untergebracht. Davor befindet sich eine große, überdachte Freifläche, auf der ebenfalls gebastelt, gemalt und gebaut werden kann. Der Zugangsbereich an der Seite bietet Platz für einen Kicker oder einen Billardtisch, er ist wie ein kleiner Hof gestaltet. Durch die Corona-Pandemie bedingt verzögerten sich die Bauarbeiten und dauerten nicht, wie ursprünglich geplant, bis Ende Mai 2020, sondern bis Januar dieses Jahres.
Wie das selbstgebaute Hüttendorf auf dem Spielplatz wurde das neue Spielhaus handwerklich und einfach in robuster, schlichter Gestalt fast ausschließlich aus Holz errichtet. Die Konstruktion aus massiven Dübelholzwänden, Holzstützen, Trägern, massiven Dübelholzdecken mit Holzweichfaser als Schallabsorber, Holzfassade, Holz-Innentreppe ist sicht-, riech- und spürbar. Dadurch werde eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen, in der man sich behaglich und geborgen fühlt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die Errichtung hat etwa 2,7 Millionen Euro gekostet. Der Vorgängerbau aus der Siebzigerjahren war marode und nicht mehr zu sanieren. Zudem bot er den Buben und Mädchen auch viel weniger Platz.
Der Abenteuerspielplatz ist eine öffentliche Kinder- und Jugendeinrichtung, die pädagogisch betreut wird. Sie richtet sich spontan nach den Bedürfnissen von Kindern zwischen sechs und 13 Jahren, jedenfalls dann, wenn keine Pandemie herrscht. "Jedes Kind kann sich im Rahmen des Machbaren frei entscheiden, womit und wie es sich beschäftigt", erklärt das Betreuerteam sein Konzept. Der angrenzende Spielplatz bietet Spielmöglichkeiten für Kinder von einem bis 14 Jahren. Es gibt einen Wasserspielbereich, Schaukeln, ein Klettergerüst und vieles mehr. Zwar kann man den Abenteuerspielplatz nur eingeschränkt besuchen. Doch er hat einen eigenen Youtube-Kanal, der Abenteuerspielplatz Germering heißt. Dort findet man unter anderem ein sechsminütiges, "ziemlich lustiges Video" über den Bau des neuen Spielhauses, sagt ASP-Leiter Martin Pollock.