Germering:Perspektiven für den Volksfestplatz

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Für ein Volksfest wird die asphaltierte Fläche im Stadtzentrum längst schon nicht mehr genutzt. (Foto: Günther Reger)

Die Bürger sind aufgerufen, für Umgestaltung und Begrünung des zentralen Bereichs Vorschläge einzureichen

Von Peter Bierl, Germering

Der alte Germeringer Volksfestplatz dient seit Jahren vor allem als Marktplatz. Der Stadtrat will den zentralen Ort umgestalten und hat bereits vor knapp zwei Jahren das Konzept des Architekten Thomas Wild gebilligt. Die Beteiligung der Öffentlichkeit musste wegen der Corona-Pandemie jedoch verschoben werden. Nun sind alle Bürger aufgefordert, ihre Ideen und Wünsche bis Donnerstag, 30. September, einzureichen.

Das Gelände diente erst als Kies- und Abfallgrube, bis das erste Volksfest in den Fünfzigerjahren dort stattfand. In den Siebzigerjahren wurde die Fläche asphaltiert. Wegen des Baus des Kindergartens "Kleiner Muck" fiel das Volksfest 2015 zum ersten Mal aus. Eine Umfrage in der Bevölkerung ergab, dass diese Art der Festivität nicht mehr gefragt war. Deshalb bietet Germering nun ein Stadtfest, das zur 25-jährigen Stadterhebung 2016 erstmals vor der Stadthalle gefeiert wurde.

Der Stadtrat beauftragte das Architekturbüro Wild, ein Konzept für die Umgestaltung des ursprünglichen Volksfestplatzes zu entwerfen, unter der Maßgabe, dass die Fläche entsiegelt und grüner werden soll, dafür gibt es auch Fördermittel von der Regierung von Oberbayern. Die Zufahrt zum Kindergarten am westlichen Rand des Platzes samt einer Kurzzeitparkzone für Bring- und Abholfahrten sollen bleiben. Weil das Gelände als Hausmüllgrube genutzt wurde, musste der Boden untersucht werden. Dabei wurden nach Angaben der Stadt "keine erheblichen Belastungen" gefunden, allerdings existierten ältere Befunde über Schadstoffe, weshalb zusätzlich per Geomagnetik-Untersuchung metallische Teile erfasst werden sollen. Das Ingenieurbüro kam zur Einschätzung, dass die Fläche entsiegelt werden kann.

Der östliche Teil soll weiter für den Wochen- und den monatlichen Flohmarkt genutzt und die Fläche mit Platten belegt werden, das Regenwasser am Rand versickern können. Ein kleiner Wertstoffhof und eine öffentliche Toilette bleiben. Im westlichen Teil soll eine weitere Kindertagesstätte gegenüber dem "Kleinen Muck" errichtet werden.

Das Areal zwischen der neuen Kinderkrippe und dem Marktplatz soll als Grünfläche gestaltet werden und als Park der Erholung und dem Spiel dienen. Es ist vor allem dieser zentrale Raum, für den die Bürger noch ihre Vorstellungen und Wünsche einbringen können. Der Platz soll als öffentlicher Raum Begegnung und Miteinander ermöglichen und durch Entsiegelung und Begrünung das örtliche Klima und die Stadtnatur verbesseren. Die Kommune hofft, dass im Park auch die Artenvielfalt wieder zunimmt und ein kleiner Beitrag gegen die Auswirkungen des Klimawandels geleistet wird. Dafür gibt es auch Zuschüsse von der Regierung von Oberbayern. Die Verbindung zwischen einzelnen Stadtteilen Germerings über diesen zentralen Platz bleibt, die bestehenden Wege zwischen Frühlings- und Kleinfeldstraße sollen erhalten und verbessert werden.

Ideen können per Postkarte oder E-Mail (volksfestplatz@germering.bayern.de) an das Rathaus geschickt werden. Sie werden gesammelt, anschließend wird ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt. Die Ideen der Bürger dienen als Grundlage für die Arbeit der Planer, die Vorschläge aufgreifen sollen.

© SZ vom 17.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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