Germering:Paradies für alle Naschkatzen

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Auch das Prinzenpaar Andy IV. und Tina I. hat seinen Auftritt im Programm von Fun Unlimited (Foto: Günther Reger)

Die Germeringer Showtanzgruppe zeigt eine gelungene Premiere ihres diesjährigen Programms "Candy"

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Schlaraffenland, Zuckerfee, Zuckertraum. Schlagworte, die den Weg weisen sollen. "Das ist der Traum aller Naschkatzen", kündigte Moderatorin Stefanie Würll den Auftritt von Fun Unlimited verheißungsvoll an. Die Germeringer Schautanzgruppe hatte sich für die Erstaufführung ihres neuen Programms "Candy" den Showroom des Autohauses Moser in Germering ausgesucht. Dort, wo sonst Autos stehen, hatten sich viele Zuschauer eingefunden, die das Foyer bis auf den letzten Platz füllten. Dicht gedrängt verfolgten sie die Premiere der Schaugarde - elf Tänzerinnen und drei Tänzer. Einer der Männer, Andre Greiter, konnte nur verletzt zuschauen. Mittendrin auch das Germeringer Prinzenpaar Andy IV. und Tina I.

Rosa harmoniert natürlich am besten mit Candy, deshalb war es auch die dominierende Farbe an diesem Abend. Die Kostüme bestanden dann auch aus Rosavariationen. Die vielen Kostümwechsel beim etwa 20-minütigen Auftritt erfolgten bei dem eingespielten Ensemble reibungslos. "Es sollte bunt, quietschig und verrückt werden", meinte Fun Unlimited-Sprecherin Bettina Partosch nach dem umjubelten Auftritt. Und das war es dann auch. Zum Leben erweckt wurden für die Aufführung Schlager aus den Sechzigerjahren. "Sugar Baby" von Peter Kraus etwa passte natürlich prächtig zum Thema. Viel Rock'n Roll und Jive wurde getanzt. "Die Mitklatschlieder gehören dazu", sagte Partosch. Spektakuläre Hebefiguren gab es nicht, was wohl auch an den nur drei kräftigen Männern lag. Doch auch so überzeugte die Akrobatik der Schautanzgruppe auf schwierigen Geläuf.

Trainiert wurde für die Darstellung der Welt der Süßigkeiten seit vielen Wochen. Alles zielt bei Fun Unlimited auf den kommenden Samstag. Da findet ihr Galaball in der Kirchenschule mit der offiziellen Inthronisation des Prinzenpaars statt. Dann ist auch wieder der Nachwuchs des Vereins dabei. Den gibt es zahlreich. Gleich drei Tanzgruppen, die Minis, Kinder- und Teeniegarde, gaben im Autohaus ebenfalls schon einmal eine Kostprobe ihres Könnens ab. "Fire & Ice" heißt ihr Programm. Mal im feurigen Rot, mal frostig wirkenden türkisen Kostümen tanzten sie ihr Programm. "Light my fire" tönte es dazu rockig aus den Lautsprechern. Die sechsjährige Sarah war deutlich die kleinste und jüngste Tänzerin in der Minigarde. Auch das Kinderprinzenpaar machte eine gute Figur. Maurizio I. und Isabel III., beide erst neun Jahre alt, sprachen ebenfalls zum Narrenvolk. "Jetzt gebe ich weiter an meine Prinzessin", sagte Maurizio routiniert und reichte das Mikrofon weiter, ehe sie zum schwungvollen Prinzentanz ansetzten, der nach einem eingesprungenen Cha-Cha-Cha aussah. Maurizio setzte dann noch eine Breakdance-Sequenz obendrauf.

Für alle Schaugruppen war es schwierig gewesen, auf dem Autohaus-Fließenboden ihre Akrobatikelemente zu zeigen. Leoni Gleich ignorierte den unpassenden Untergrund und zeigte trotzdem zwei gekonnte Flick-Flack-Bahnen. "Ich bin zehn Jahre lang Turnerin gewesen", klärte die 15-jährige Schülerin auf. Der Nachwuchs schaute dann der arrivierten Garde mit sehnsüchtigen Augen zu. "Da will ich auch mal mittanzen", sprach es aus ihren Gesichtern, als die Schautanzgruppe ihr Tempo erhöhte und danach zur Schusspyramide ansetzte.

"Zurück aus der Welt der Süßigkeiten ins hier und jetzt", sagte Moderatorin Würll und moderierte die Schau ab. Jedes Jahr ein neues Programm zu gestalten, ist nicht einfach. "Wir setzen uns hin und diskutieren das aus", erzählt Sprecherin Partosch von der Entstehungsgeschichte von "Candy". Im vergangenen Jahr erlebten die Fans von Fun Unlimited noch die "Vier Jahreszeiten", davor die "Route 66" durch die USA und davor "Bella Italia", eine Hommage an unser südliches Nachbarland. Mit diesen sehr gelungenen Schauprogrammen hatte Fun Unlimited hohe Maßstäbe gesetzt, auch weil sie sehr abwechslungsreich und variantenreich waren. "Candy" kann dieses Niveau allerdings nicht ganz erreichen.

© SZ vom 09.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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