Germering:Ölunfall im Schutzgebiet

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Planen sollen verhindern, dass das Dieselöl zusammen mit Regenwasser in tiefere Erdschichten gelangt. (Foto: Günther Reger)

150 Liter Kraftstoff an einem Pumpenhaus versickert

Nach einem Ölunfall im Wasserschutzgebiet ist am vergangenen Mittwoch einer der zwei Trinkwasserbrunnen der Stadt Germering vorübergehend vorsorglich stillgelegt worden. Zuvor traten beim Betanken des Notstromaggregats des Wasserversorgers am Pumpenhaus am Nebeler Weg etwa 150 Liter Dieselkraftstoff aus, der im Erdreich versickerte. "Nach menschlichem Ermessen droht keine akute Gefahr", erklärte Werkleiter Roland Schmid auf SZ-Anfrage. Um ergänzend festzustellen: "Es ist nicht zu erwarten, dass die Germeringer Trinkwasserbrunnen durch eine Verschmutzung mit dem Kraftstoff beeinträchtigt werden." Sollte das wider Erwarten doch geschehen, wird auch der zweite Brunnen abgeschaltet.

Die Versorgung der Germeringer wäre selbst in diesem als unwahrscheinlich bezeichneten Fall noch sichergestellt. Schmid verwies auf die Möglichkeit, über einen Notverbund zwischen den Stadtwerken München und dem Wasserbeschaffungsverband Germering weiterhin an alle Abnehmer genügend sauberes Trinkwasser zu liefern. Der zweite Brunnen liegt weiter als der erste vom Pumpenhaus entfernt und damit etwas außerhalb der Gefahrenzone. Seinen Optimismus begründet Schmid damit, dass bei dem Ölunfall ein Stadtwerke-Mitarbeiter am Nebeler Weg anwesend war und deshalb umgehend Sofortmaßnahmen ergriffen werden konnten. So habe die alarmierte Feuerwehr Unterpfaffenhofen schon kurz nach dem Austreten des Öls damit beginnen können, noch möglichst viel Kraftstoff aufzufangen und zu binden.

Danach wurde auf einer Fläche von etwa 30 Quadratmetern das Erdreich stellenweise bis zu einer Tiefe von etwa 2,5 Metern ausgebaggert und anschließend entsorgt. Es wird so tief gegraben, bis keine Ölrückstände mehr festzustellen sind, beteuerte der Werkleiter. Ein Sachverständiger begleitet die Erd- und Sanierungsarbeiten. Laut Schmid stößt man in der Nähe des Pumpenhauses in einer Tiefe von acht Metern auf Grundwasser. Entnommen wird das Trinkwasser aus einer Tiefe von 17 Metern.

Der Werkleiter versicherte, dass von Beginn an die zuständigen Behörden, also das Wasserwirtschafts- und Gesundheitsamt sowie die Polizei, eingeschaltet wurden. Das Germeringer Trinkwasser wird bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten mehrmals am Tag überprüft.

© SZ vom 08.09.2017 / eis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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