Nasser Auftakt

Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas stand bei der Begrüßung noch im Trockenen, als über dem Stadthallenplatz die dunklen Regenwolken schon aufzogen. Er machte trotzdem auf Optimismus: "Ich rede das schlechte Wetter einfach weg." Doch das half nichts, obwohl Haas neben ihm mit Pfarrer Andreas Jaster sozusagen göttlichen Beistand hatte. Kaum hatte Haas das Stadt- und Bürgerfest eröffnet, spannten die Besucher die Regenschirme auf. Die neun Flamenco-Mädchen vom TSV Unterpfaffenhofen-Germering in ihren hübschen bunten Kleidern, darunter die fünfjährige Evelyn und die elfjährige Jasmin, die Geburtstag hatte, absolvierten zu den Flamenco-Klängen eines Gitarristen tapfer auf der Bühne ihr Programm. Doch als aus dem Niesel- plötzlich ein Starkregen mit Gewitterdonner wurde, flüchteten die Zuschauer ins Trockene. Die Eröffnung des ersten Stadtfestes, das das Volksfest ersetzen sollte, fiel somit ins Wasser. Etwa hundert Besucher waren gekommen. Ein Bürgerfest ohne Zelt ist natürlich ein Risiko, obwohl einige Meter weiter dafür Platz gewesen wäre. Da können sich die beteiligten Vereine und die Organisatoren der Stadt noch so viel Mühe geben. Das Programm gestalten an den drei Tagen hauptsächlich die großen Sportvereine und die Germeringer Musikgruppen, wie das Sinfonische Blasorchester, die Stadtkapelle und die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen. Auch Fun Unlimited wiederholt noch einmal das Faschingsprogramm. Am Sonntagabend endet die Veranstaltung mit einem internationalen Fest. Die Stadthalle war bei der Programmgestaltung offenbar nicht beteiligt. "Fragen sie die Organisatoren", wehrte Stadthallenchefin Medea Schmitt Nachfragen ab, warum kein künstlerisches Zugpferd auftritt oder sich kein spektakulärer Programmpunkt findet. Auch Hans Pichelmaier, der Stadthallenreferent im Stadtrat, war nach eigner Aussage in die Programmgestaltung nicht eingebunden. Er hätte sich durchaus eine bekannte Kabarettistin als Highlight des Festes vorstellen können. Zumal auch Haas bei seiner Ansprache die Messlatte für dieses und künftige Feste durchaus hoch ansiedelte. "München hat sein Tollwood, wir haben unser Bürgerfest", rief er den Besuchern zu - vor dem großen Regen.