Germering:Lehrer und Schüler brauchen viel Geduld

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Die Stadt Germering will die Theresen-Grundschule und die benachbarte Wittelsbacher Mittelschule umfassend sanieren und erweitern. Die Bauarbeiten beginnen im Sommer 2017 und dauern voraussichtlich fünf Jahre

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Auf eine fünfjährige Bauzeit müssen sich Schüler und Lehrer des Schulkomplexes an der Wittelsbacher Straße ab 2017 einstellen. Die Theresen-Grundschule wird erweitert und die Wittelsbacher Mittelschule umfassend saniert. Das beauftragte Geretsrieder Architekturbüro stellte den Mitgliedern des Bauausschusses nun den Stand der Planung vor. Die Arbeiten werden in den Sommerferien 2017 mit dem Abriss der bestehenden Turnhalle, des Lehrschwimmbeckens und des kleinen Hausmeisterhauses an der Wittelsbacher Straße beginnen. Nach dem Neubau der Turnhalle soll 2020, so lautet die Planung, die Generalsanierung des alten Gebäudeteils der Mittelschule in Angriff genommen werden.

Die bisherige Turnhalle ist genauso wie das Lehrschwimmbecken im Unterbau so marode, dass ein Abriss notwendig ist. Aus einer Turnhalle werden künftig zwei werden. "Die werden zur Hälfte im Boden versenkt", erläuterte eine Mitarbeiterin des Planungsbüros. Über den Turnhallen erstreckt sich ein Neubau, die sogenannte "Betreuungsbrücke" mit Zugang von der Wittelsbacher Straße. Dort soll die Mittags- und Ganztagsbetreuung stattfinden. Da der Betreuungsgrad schon jetzt über 50 Prozent der Schüler ausmacht, soll viel Platz geschaffen werden. Momentan werden in der Schule 200 Mittagessen ausgegeben. In einigen Jahren rechnet man mit der doppelten Anzahl. Das macht eine Küchenerweiterung notwendig. Die "Betreuungsbrücke" wird über 40 Meter lang und 3,80 hoch werden und auch Platz bieten für einen "Familienstützpunkt". "Das soll ein Anlaufpunkt für Eltern sein", klärte Peter Obermayer vom Germeringer Bauamt auf. Für die Elternberatung werden ein Büro und ein Besprechungszimmer errichtet.

Anstelle der bisherigen Turnhalle, die mit Bühne etwa die Größe einer Eineinhalbfach-Turnhalle hat, entstehen zwei Einfachturnhallen. Wo der Sportunterricht für die Schüler zwischen Abriss und Neubau der Turnhallen stattfinden wird, steht noch nicht fest. "Da müssen wir noch nach Lösungen suchen", sagte Obermayer. Das Lehrschwimmbecken, das im Mai 2017 geschlossen wird, soll möglichst übergangslos an das bestehende Hallenbad angebaut werden. Eine neue Wohnung für den Hausmeister soll später auf dem Dach der Mittelschule entstehen. Gebaut und saniert wird in Etappen. Die Erweiterung der Grundschule per Anbau um vier oder fünf Schulklassen erfolgt nach Realisierung der Turnhalle und der "Brücke". Während der Sanierung des alten Teils der Mittelschule, der aus den Siebzigerjahren stammt, wird die "Brücke" ab 2020 auch als Schule genutzt.

Architekt Peter Oppenheimer vom Planungsbüro erläuterte auch den Zustand der Außenanlagen im Schulkomplex und deren Sanierungsbedarf. Dazu war noch ein Gilchinger Landschaftsarchitekt hinzugezogen worden, der bereits die Außenanlagen bei der Sanierung der Theresen-Grundschule geplant hatte. Besonders die Sportfreiflächen stünden zur Sanierung an. "Der Sportplatz ist stark durchwurzelt und wird wohl langfristig aufplatzen", so Oppenheimer. Auch bei den Pausenhöfen sah Oppenheimer Erneuerungsbedarf. Samt der Schaffung zusätzlicher Parkplätze an der Wittelsbacher Straße und einer Dachbegrünung der zwei Turnhallen errechnete er Kosten in Höhe von etwa zwei Millionen Euro, abzüglich 230 000 Euro an Fördermitteln des Freistaates. Eine Sanierung der Außenanlagen würde aber erst nach Fertigstellung aller Bauten - also ab Sommer 2022 - stattfinden. Oppenheimer erläuterte dem Bauausschuss noch einige beabsichtigte Maßnahmen, wie den sommerlichen Wärmeschutz, und gab eine "autarke Energieversorgung" mit erneuerbaren Energien als Ziel aus.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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