Germering:Kochbücher gehen immer

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Egal ob Krimi, Roman, Fachliteratur, Taschenbuch oder großer Bildband - für jeden Geschmack ist in den Kisten des Bücherflohmarktes etwas dabei. (Foto: Günther Reger)

Beim großen Flohmarkt in der Germeringer Stadtbibliothek werden an diesem Wochenende 5000 Bücher verkauft. Gezahlt wird nach Gewicht. Auch der ein oder andere Schatz wird zu finden sein

Von Katharina Knaut, Germering

In Zeiten von Tablets, Spotify und Netflix klingt der traditionelle Bücherflohmarkt der Stadtbibliothek Germering, bei dem auch CDs und DVDs angeboten werden, beinahe wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Ist er aber keineswegs, findet Christine Förster-Gröber, Leiterin der Stadtbibliothek. Eine Ablöse der klassischen Medien sieht sie nicht. "Vor allem Hörbücher werden unglaublich nachgefragt." Viele Besucher fahren zweigleisig und nutzen sowohl digitale als auch haptische Angebote, meint Förster-Gröber. "Das Gefühl, in einem Buch zu blättern, ist für viele immer noch unerreichbar."

Möglichkeiten zum Blättern haben Besucher des Flohmarkts am Samstag genug. Über 5000 Bücher sind zusammengekommen. "Heuer hat man es gut mit uns gemeint", erklärt Förster-Gröber. Am Freitag schließt die Bibliothek bereits um 17 Uhr, danach beginnt der Aufbau für den Flohmarkt. Ein Teil des Angebots stammt aus dem aussortierten Bestand der Stadtbibliothek, der andere Teil basiert auf Spenden. Seit Anfang des Jahres konnten Bücher abgegeben werden. Auf diese Weise ist ein breites Spektrum an Genres, Themen und Formaten zusammengekommen. Egal ob Krimi, Roman, Fachliteratur, Taschenbuch oder großer Bildband - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Bezahlt wird nach Gewicht, zwei Euro je Kilo. "Das ist für uns wesentlich einfacher" meint Förster-Gröber. Nur besondere Bücher haben einen eigenen Preis, beispielsweise hochwertige Kunst- und Reisebildbände, die vor allem vor Weihnachten sehr beliebt sind. "Es ist nicht so, das nur die alten, zerlesenen gespendet werden. Wir bekommen auch Bücher, die kaum Gebrauchsspuren aufweisen." Darunter finden sich teilweise auch richtige Schätze. Gut kann sich Förster-Gröber an ein 80 Jahre altes, koloriertes Bilderbuch über das Märchen Allerleirauh von den Gebrüder Grimm erinnern. "Das war wunderschön und kaum gelesen."

Besonders freut sich Förster-Gröber, wenn Kunden nach bestimmten Titeln fragen. "Vielen macht es Spaß zu stöbern, aber manche haben etwas bestimmtes im Sinn." Auf diese Weise kann sie auch Trends im Freizeitbereich beobachten. So ist das vermeintlich altmodische Hobby des Briefmarkensammelns noch immer verbreitet. "Immer mal wieder werde ich nach dem klassischen Michel Briefmarkenkatalog gefragt", erzählt Förster-Gröber. "Das Klientel hält sich." Dagegen werden vermehrt Bücher im Bastel- und Handarbeitsbereich abgegeben, weil die Leute ihrem Hobby nicht mehr nachgehen. "Auch Bände über das Herstellen von Salzteigfiguren kommen viele", sagt Förster-Gröber. Kochbücher laufen dagegen immer. "Genauso wie in der Ausleihe. Die sind sehr beliebt."

Insgesamt sei in den letzten Jahren viel gekauft worden. Dennoch bleiben immer wieder Bücher übrig. Diese werden nach nochmaligem Aussortieren bei einem Nachverkauf am Samstag, 1. Dezember, noch einmal angeboten. Die Bände, die auch dort keinen Interessierten finden, werden von der Bibliothek gespendet. "Wegwerfen ist immer die letzte Option."

Der Bücherflohmarkt findet Samstag, 17. November, von 10 bis 14 Uhr in der Stadtbibliothek, Landsbergerstraße 41, statt

© SZ vom 16.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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