Heidi und Helmut Zweck sind erfahrene Standbetreiber. Seit 23 Jahren sind sie auf dem Germeringer Christkindlmarkt präsent und verkaufen Kerzen und Honig. Beide haben sich warm angezogen, Helmut trägt einen Hut und Heidi hat sich eine Weihnachtsmannmütze aufgesetzt, denn sie wissen: Auf einem Christkindlmarkt wird einem schnell warm ums Herz, aber ebenso schnell auch kalt an den Ohren. Zehn Jahre nach dem Start auf dem Germeringer Markt haben sie noch eine zweite Bude eröffnet. Dort verkaufen sie, was die Besucher wärmen soll: Glühwein, Glühbier und Förstertee.
Zwei Stände auf einem Markt, man könnte denken, ein solch doppelter Einsatz ist stressig. Doch Heidi und Helmut Zweck aus Germering machen einen sehr entspannten Eindruck. Gut gelaunt stehen sie in ihrem Kerzenstand und plaudern über die Adventszeit, die für sie und ihre beiden Söhne immer ganz anders abgelaufen ist wie für andere Menschen. An Weihnachtsmärkten kennen die Zwecks eben den Germeringer, für den Besuch anderer fehlt die Zeit, denn sie öffnen ihre Stände jeden Tag. Auch besinnliche Adventsnachmittage oder das Einkaufen von Geschenken fand bei den Zwecks nur selten statt. Sie standen und stehen ja in ihren Buden vor der Stadthalle - an den Wochenenden auch unterstützt von den Söhnen.
Auf dem Christkindlmarkt angefangen hat das Ehepaar mit Wachsfiguren. Die gefielen Heidi Zweck gut. Als die Figuren aus der Mode kamen, sattelten die Zwecks auf Kerzen um. Die stellt Heidi Zweck selbst her. Das Wachs bezieht sie, ebenso wie Honig und andere Produkte, von einem Imker aus Aich. Das Geschäft mit den selbst gezogenen Kerzen - darunter finden sich auch welche in der Form von Tannenbäumen oder Christbaumkugeln - geht nach Aussage der beiden gut. Sie hätten Stammkunden, die jedes Jahr ihren Bedarf an Kerzen bei ihnen einkauften, erzählen sie, ehe Helmut Zweck weg gehen muss - hinüber zum zweiten Stand.