Germering:Keine Keime, kaum Plastik

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Der Germeringer See ist mit Schwimminseln und Liegewiesen ausgestattet und in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel für Badegäste. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Trink- und Seewasser bestehen den Test

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Weder gibt es multiresistente Keime noch nachweisbare Arzneimittelrückstände im Germeringer Trinkwasser. Dies teilten die Germeringer Stadtwerke im Werkausschuss des Stadtrats mit. SPD-Stadträtin Eike Höppner hatte beantragt, entsprechende Untersuchungen vorzunehmen. Die regelmäßigen mikrobiologischen Untersuchungen des Fachlabors haben bisher keine Beanstandungen ergeben. "Es können also auch keine multiresistenten Keime im Trinkwasser enthalten sein", schreibt Stadtwerkeleiter Roland Schmid. Eine Extrauntersuchung auf Arzneimittelrückstände - es wurde vom Labor nach 101 einzelnen Arzneimitteln und Abbauprodukten gesucht - ergab ebenfalls keine Rückstände von Arzneimitteln im Trinkwasser.

Höppner hatte beantragt, den Germeringer See ebenfalls nach multiresistenten Keimen und nach Mikroplastik zu untersuchen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte im vergangenen Jahr zehn südbayerische Badeseen untersucht. Der Germeringer See war nicht dabei. Abgeleitet zum Beispiel aus dem Seehamer See ergibt sich nur eine sehr geringe Konzentration von Keimen, die kein erhöhtes Infektionsrisiko beim Baden zur Folge haben, heißt es im Bericht des LGL. Bei der Untersuchung des Germeringer Sees auf Mikroplastik, die von einem Labor aus Wessling vorgenommen wurde, sind 51 Mikroplastikpartikel pro tausend Liter Seewasser festgestellt worden. In der Analyse sind neben den bekannten Kunststoffen Polypropylen, Polyethylen und Polystyrol auch ABS und PA aufgeführt. ABS ist eine Abwandlung des Polystyrols, das zum Beispiel für Gehäuse elektrischer Geräte, Sanitärarmaturen und Karosserieteile verwendet wird. PA ist Polyamid, ein zäher, fester Kunststoff, der oft zu Fasern verarbeitet wird. Der Wert von 51 Partikeln auf tausend Liter Seewasser wird als gering bewertet. "Im Abwasser werden durchschnittlich tausend Partikel in tausend Litern Wasser gefunden", teilte Schmid mit.

Wo kommt das Mikroplastik her? "Einmal über die Luft und durch die Badegäste", vermutet der Werkleiter. Denn der Germeringer See hat keinen Zufluss. Mikroplastikpartikel im Trinkwasser schließt Schmid aus. Sie wurden bisher nicht bei den Trübwasseruntersuchungen entdeckt. Zudem sei das Trinkwasser, das aus dem Grundwasserstrom entnommen wird, durch "meterdicke Deckschichten", so Schmid, vor Verunreinigungen geschützt.

© SZ vom 05.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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