Germering:Ja zum Wohnen im Pappelpark

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Germeringer SPD spricht sich für Mehrgenerationen-Projekt aus

Von Andreas Ostermeier, Germering

Während es bei Anwohnern Widerstände gibt und die Grünen uneins sind, spricht sich die Germeringer SPD klar für ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt im Pappelpark aus. Die Partei habe im Wahlkampf versprochen, sich für ein solches Projekt einzusetzen, sagte Robert Baumgartner, der Bürgermeisterkandidat von 2014. Zudem gefällt den Sozialdemokraten an dem Projekt, dass ein Drittel der Wohnungen eine Sozialbindung erhalten soll. Es gebe das "erste Mal seit langer Zeit eine realistische Chance für neue Sozialwohnungen" in der Stadt, sagte die frühere Stadträtin Marhild Liebermann bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag und forderte, die SPD müsse eine solche Gelegenheit ergreifen. Ebenso argumentierte Stadträtin Eike Höppner. Niemand bebaue gerne einen Park, sagte sie, aber in diesem Fall schlage ihr Herz für das soziale Projekt.

Vor der Diskussion hatte Baumgartner die Entwicklung der Idee für ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt dargestellt. Der SPD-Fraktionschf verwies auf den Wandel einer Gesellschaft, in der der Anteil der älteren Menschen zunehme und sich die Vorstellungen davon veränderten, wie und wo man im Alter wohnen möchte. Germering ist laut Baumgartner auch nicht die einzige Stadt im Landkreis, die ein Gebäude anbieten möchte, in dem junge Familien, Rentner oder Singles im mittleren Lebensalter zusammenleben. Auch Olching und Fürstenfeldbruck verfolgen Wohnprojekte, bei denen sich die Generationen gegenseitig unterstützen könnten, sagte Baumgartner und erzählte von dem Haus, in dem er mit Familie sowie Leuten verschiedenen Alters wohnt. Dort ergänzten sich "Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement". Zum Standort des Wohnprojekts sagte Baumgartner, dass Oberbürgermeister und Verwaltung versucht hätten, ein Privatgrundstück für das Projekt zu finden. Doch es hat laut dem SPD-Politiker nicht ein einziger Grundstücksbesitzer Interesse bekundet. So bleibe der Stadt nur, den eigenen Grund an der Ecke Pappel-/Kriegerstraße herzunehmen.

Momentaner Stand der Diskussion ist, dass die Stadt dieses Grundstück an die Wohnungsbaugesellschaft GBW veräußert. Der gehört das angrenzende Areal an der Kriegerstraße, das bereits bebaut ist. Die GBW errichtet dann ein weiteres Gebäude und fasst beide Häuser für das Wohnprojekt zusammen. Auf diese Weise sollen 25 bis 30 Wohnungen entstehen. Um den Bestand an Sozialwohnungen und das Zusammenwohnen mehrere Generationen zu sichern, sollen diese Absichten auch in den Kaufvertrag geschrieben werden, sagte Baumgartner.

Doch obwohl sich zwei Dutzend Parteimitglieder einig waren, gibt es auch in der SPD andere Stimmen. Kai Tonath hatte einen Antrag vorgelegt, der ein generelles Verbot forderte, in Parks zu bauen. Allerdings zog Tonath seinen Antrag vor Beginn der Versammlung zurück. Stadträtin Tinka Rausch widersprach dennoch seiner Forderung. Das würde den Stadtentwicklungsprozess gefährden, sagte sie.

© SZ vom 11.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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