Germering:In Gemeinschaft wohnen

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Für Mehrgenerationenprojekt in Germering Grundstück gesucht

Von Andreas Ostermeier, Germering

Der Germeringer Verein "Miteinander - Füreinander" verfolgt mehrere Wohnprojekte für gemeinschaftliches Wohnen. Es sollen Häuser gebaut werden, in denen Jung und Alt, Familien und Alleinstehende, Menschen mit und ohne Behinderungen unter einem Dach leben, sagt Gerhard Linke, der Vorsitzende des Vereins. Pläne für ein Mietmodell bestehen bereits. Es handelt sich um das Projekt im Pappelpark, gegen das es Bedenken der Anlieger gibt. Der Verein möchte auch noch ein Genossenschaftsprojekt auf die Beine stellen. Für dieses sucht er ein Grundstück.

Das Grundstück sollte mehr als 2000 Quadratmeter groß sein. Es müsse nicht verkauft werden, sagt Linke, auch Erbpacht sei möglich. Bislang war die Suche in Germering aber nicht von Erfolg gekrönt, obwohl die Finanzierung laut Linke steht. Genügend Interessierte haben sich der Genossenschaft angeschlossen. Der Verein gibt die Suche daher auch nicht auf. Die am genossenschaftlichen Wohnen Interessierten haben sich mit der Maro-Genossenschaft zusammengetan, die bereits Erfahrungen mit derartigen Projekten in Weilheim, Peiting und Windach hat. Auch CSU-Stadtrat und Sozialreferent Herbert Sedl-meier befürwortet das Vorhaben. Er würde sich freuen, wenn die Suche nach einem Grundstück erfolgreich verliefe, sagte er.

Sedlmeier unterstützt auch das Mietmodell des Mehrgenerationenwohnens, für das ein Wohnhaus im Pappelpark entstehen könnte. Als Träger bietet sich das Wohnungsunternehmen GBW an, dem bereits ein an den Park angrenzendes Grundstück gehört. Dieses würde sie in das Projekt einbringen. Die Stadt müsste von dem mehr als 6000 Quadratmeter großen Park etwa 1900 Quadratmeter abgeben, um die bisherigen Planungen in die Tat umsetzen zu können.

Der Vorteil an dem Projekt ist laut Sedlmeier, dass die Stadt in der GBW bereits einen Partner besitzt. Derartige Projekte scheiterten entweder am Grundstücksmangel oder daran, dass eine Kommune keinen Träger finde, sagt der CSU-Stadtrat. Am Pappelpark gebe es beides. Sucht die Stadt ein anderes Grundstück, dann muss sie sich auch einen neuen Partner suchen; das Vorhaben würde wohl sterben, denn Träger für ein Mehrgenerationenhaus gibt es nicht viele. Sedlmeier führt als Beispiel ein Projekt in Regensburg an. Dort habe es lange Zeit gedauert, bis sich jemand fand, der bereit war, Geld in ein Haus für Alt und Jung zu stecken, sagt der Stadtrat. Der Pappelpark als Standort für ein Mehrgenerationenhaus bleibt daher laut Sedlmeier "auf der Agenda", auch wenn sich 1800 Germeringer mit ihren Unterschriften gegen das Vorhaben zur Wehr setzen.

Den Gegnern hat Oberbürgermeister Andreas Haas zugesagt, ihre Argumente würden vor einer Entscheidung "eingehend geprüft". Eine Entscheidung für das Projekt kann nach den Worten von Haas auch nur dann fallen, wenn die Nutzung der Fläche für ein Mehrgenerationenwohnen "dauerhaft" und im Grundbuch gesichert wird.

© SZ vom 07.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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