Germering:Im Nu ein Neuer

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Im zweiten Anlauf finden die "Wanderers Germering" in Jürgen Geiger einen Vorsitzenden

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Diesmal lief alles wie am Schnürchen. Im Nu war der neue Vorstand der Wanderers Germering gewählt und der Eissportverein gerettet. Der brauchte diese außerordentliche Mitgliederversammlung, weil im Juli die Vorstandswahl ohne Ergebnis geblieben war. "Wir versuchen die Ziele bestmöglich umzusetzen", teilte der neue Vereinsvorsitzende Jürgen Geiger der Versammlung nach seiner Wahl mit. Gewählt worden war Geiger - wie alle anderen Vorstandsmitglieder auch - bei einer En-bloc-Abstimmung bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung mit 42 von 44 Stimmen.

"Wir wollen stabil weiterarbeiten", offenbarte Geiger noch nebulös und wünschte allen dann "einen schönen Abend". Der 39-jährige gebürtige Germeringer, der jetzt in Puchheim wohnt, besitzt ein Transportunternehmen und ist eigenem Bekunden zufolge seit 20 Jahren Eishockeyfan. Er tritt die Nachfolge von Uwe Haulitschek an. Bei den Wanderers, die seit vielen Jahren mit ihrer Nachwuchsarbeit beeindrucken, dreht sich dennoch alles um das Bayernligateam. 16 Spieler davon waren dann auch in der Stadthalle anwesend. Seit einigen Tagen ist die Halle am Freibad bei sommerlichen Temperaturen draußen auch schon wieder mit Eis überzogen und die Akteure trainieren bereits für die am 9. Oktober mit einem Heimspiel gegen Erding beginnende Saison.

Der neue Wanderers-Vorstand berücksichtigt die Kritik der Eiskunstlaufsparte, die mit Andreas Fallwickl als zweitem Vorsitzenden weiterhin einen Mann ihres Vertrauens im Führungsgremium haben. Dritter Vorsitzender ist Patrick Holzhammer, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig bleibt Markus Degenhardt. Die wieder gewählte Schatzmeisterin Silvia Sohr ist seit 17 Jahren die Konstante im Vorstand. Mit Geiger erlebt Sohr bereits den sechsten Vereinschef. Sie hofft, dass ihre Finanzen stabil bleiben. "Stabil" war dann auch die Lieblingsvokabel an diesem Abend. Die bezog sich vor allem auch aufs Geld, das hauptsächlich die Bayernligamannschaft benötigt. 110 000 Euro stehen bisher für diese pro Saison zur Verfügung. Gerne sollten es in absehbarer Zeit mal 200 000 Euro sein, um konkurrenzfähig zu bleiben, so Geiger und Degenhardt übereinstimmend.

Der Verein ist im Gespräch mit Werbepartnern, um die Lücke von jährlich 90 000 Euro möglichst bald zu schließen. Geiger sieht sich auf Nachfrage der SZ aber nicht in der Lage, diese Summe beizusteuern. Finanzchefin Sohr betrachtet das Vorhaben dann auch eher skeptisch: "Daran glaube ich nicht." Seit 1999 hat sie schon viele Postulate in Sachen Geldbeschaffung von Vorstandsleuten gehört, am Ende war der Verein immer froh, wenn das Geld gereicht hat und kein Minus herauskam. Geiger und Degenhardt wissen um die Tatsache, dass Germering - weil auch nahe an München - keine Zuschauersportstadt ist und sich in der 3000 Besucher fassenden Eishalle häufig nur eine Hundertschaft verliert. Trotzdem wollen sie "Schritt für Schritt" die Zuschauerzahl erhöhen, die Degenhardt mit durchschnittlich 400 eher optimistisch taxiert. Dabei soll der Fanklub, der seit gut einem Jahr existiert, eine animierende Rolle spielen.

© SZ vom 10.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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