Germering:Homepage in Leichter Sprache

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Das Mehrgenerationenhaus hat seinen Internetauftritt neu gestaltet

Von Andreas Ostermeier, Germering

Das Mehrgenerationenhaus in Germering verwendet auf seiner neuen Homepage auch Leichte Sprache. Diese Ausdrucksweise des Deutschen, die auf eine besonders einfache Verständlichkeit abzielt, solle es Menschen mit Behinderung oder geringen Deutschkenntnissen erleichtern, die Inhalte der Homepage zu verstehen, sagt Anita Schindler vom Mehrgenerationenhaus Zenja. Die Website, die jetzt aufgerufen werden kann, ist in einer etwa zweijährigen Entwicklungsphase entstanden. Anlass war nach Schindlers Worten, dass die Einteilung der Homepage verändert werden sollte. Bislang sei es so gewesen, dass der Internetauftritt des Mehrgenerationenhaus nach seinen vier Trägern gestaltet war, sagt Schindler. Die vier Träger sind neben dem Sozialamt der Stadt Germering die Arbeiterwohlfahrt, der Sozialdienst sowie die Germeringer Insel. Nun hat man laut Schindler den Fokus des Internetauftritts auf die Angebote des Zenja gelegt. Wichtig für Schindler ist auch die Freiwilligenbörse. Mit einem Klick können Jobs nach Kategorien gesucht werden. Eine Anmeldung erfolgt per E-Mail.

Fast der gesamte Auftritt lässt sich per Button auch in Leichte Sprache übersetzen, nach Schindlers Aussage ist das bundesweit erstmalig für ein Mehrgenerationenhaus. Eine Ausnahme bildet nur das Aktuelle. Das Zenja verfüge noch nicht über einen Mitarbeiter, der Übersetzungen in die Leichte Sprache vornehmen könne, sagt Schindler zur Begründung für die Ausnahme. Ist ein solcher vorhanden, sollen auch Ankündigungen und Termine übersetzt werden. Abwarten will das Zenja dies auch aus finanziellen Gründen. Denn die Übersetzungen kosten Geld. Für die neue Homepage hat das Mehrgenerationenhaus in der Manfred-Funke-Hopfner-Stiftung einen Unterstützer gefunden.

Den Service einer einfachen Verständlichkeit will das Zenja auch auf gedruckte Veröffentlichungen wie etwa Flyer ausweiten. Hintergrund sind die UN-Vereinbarungen zur Inklusion und der Plan des Landratsamtes zu deren Umsetzung. Schließlich sei es Anspruch des Mehrgenerationenhauses, dass Menschen mit Behinderung die gleichen Möglichkeiten an sozialer Teilhabe besäßen wie Menschen ohne Behinderung, sagt Schindler. Die Leichte Sprache trägt dazu bei, indem sie Sprach- und Rechtschreibregeln enthält, die die Verständlichkeit von Texten fördern. So sollen beispielsweise nur kurze Sätze verwendet werden, die idealerweise aus Subjekt, Prädikat und Objekt bestehen. Jeder Satz soll nur eine Aussage enthalten, das Verb steht im Aktiv. Auf passive Verbformen wird verzichtet, ebenso auf den Konjunktiv, auf Synonyme oder verneinte Aussagen. Die einzelnen Bestandteile zusammengesetzter Wörter werden durch Bindestriche kenntlich gemacht, Zeilenabstände sind vorgegeben.

© SZ vom 03.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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