Germering:Hohe Kosten für Inklusionsklassen

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Die Stadt Germering muss sich mit niedrigen Zuschüssen abfinden

Die Regierung von Oberbayern beteiligt sich nicht in der von der Stadt Germering erhofften Höhe an den Kosten der Generalsanierung und Erweiterung der Wittelsbacher Mittelschule sowie der Erweiterung der Theresen Grundschule. Dem Antrag der Stadt auf Anerkennung und finanzielle Förderung zusätzlicher Räume für die inklusive Beschulung ist nur zu einem kleinen Teil entsprochen worden. Auch eine nochmalige Intervention von Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) brachte kein anderes Ergebnis. Die Regierung ist nur bereit, fünf Räume mit insgesamt 110 Quadratmetern für Inklusionsklassen mitzufinanzieren. Gefordert hatte die Stadt Germering jedoch 225 Quadratmeter in neun zusätzlichen Räumen.

Zweiter Bürgermeister Wolfgang Andre hatte gegenüber der Regierung ausführlich begründet, warum für einen fachlich qualifizierten Unterricht von Inklusionsklassen der angeführte Raumbedarf notwendig ist. "Die Umsetzung der Inklusion ist nur möglich, wenn die personellen und räumlichen Gegebenheiten vorhanden sind", schrieb Andre im vergangenen Dezember. "In den Inklusionsklassen könnte dann eine Tandembeschulung durch einen Sonderschullehrer und eine Grundschullehrkraft erfolgen." Es sei dann allerdings zwingend notwendig, die Klassen für die Förderung behinderter oder von Behinderung bedrohter Schüler zu teilen. Deshalb würden neben vier Klassenzimmern in der Grundschule und fünf in der Mittelschule je ein Förderraum von 25 Quadratmetern für die Inklusionsklassen gebraucht. Diese weiteren vier Räumen, für die die Stadt ebenfalls einen Zuschuss von 45 Prozent der Raumkosten beantragte, genehmigte die Regierung nicht. Für die 110 Quadratmeter, die zugesagt wurden, erhält die Stadt einen zusätzlichen Zuschuss in Höhe von 185 000 Euro. Den hätte die Stadt gerne auf 225 Quadratmeter ausgeweitet. Jetzt muss sie die Räume wohl zum großen Teil aus eigenen Mitteln erstellen.

OB Haas betonte bei der jüngsten Sitzung des Sozial- und Jugendausschusses, dass die Stadt für die Räume zu sorgen habe. Es handle sich nur um einen Zuschuss, die Stadt zahle sowieso mit. Stadträtin Eike Höppner (SPD) befürchtete, dass die Inklusion als "Sparmodell" gedacht ist und es der Staatsregierung wohl nur darum gehe, die Förderschulen abzuschaffen. Sozialreferent Herbert Sedlmeier (CSU) sah kein Sparmodell, sondern hofft noch auf einen höheren Zuschuss. Grünen-Stadträtin Barbara Hagmann meinte, die Inklusion stehe und falle mit dem zur Verfügung Personal. "Wir müssen die Regierung mit Räumen in Zugzwang bringen, um zusätzliches Personal zu bekommen", sagte die Grüne.

© SZ vom 05.05.2015 / kwg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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