Germering:Große Investitionen

Lesezeit: 2 min

Die Stadt Germering will in diesem Jahr mehr als 17 Millionen Euro ausgeben, um unter anderem Schulen und Kitas auszubauen oder Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf bieten zu können

Von Andreas Ostermeier, Germering

Sanierung und Neubau von Schulen, Kindergärten und Krippen bilden auch in diesem Jahr die Schwerpunkte des Germeringer Haushalts. Dabei investiert die Stadt wieder kräftig. Etwa 17,6 Millionen Euro will sie in den kommenden Monaten für ihre Vorhaben ausgeben. Das Geld, so sieht es der Etatentwurf vor, den der Stadtrat einstimmig beschlossen hat, soll aus eigenen Mitteln und ohne Kredit aufgebracht werden. Gleichzeitig will Germering auch seine Schulden verringern. Weil die Einnahmen der Stadt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, erscheint dies auch möglich.

Größtes Bauprojekt der Stadt ist in den nächsten Jahren die Sanierung und Erweiterung von Wittelsbacher- und Theresenschule. Die Arbeiten auf dem Campus Wittelsbacher-/Kurfürstenstraße werden sich voraussichtlich bis 2022 hinziehen. In der Finanzplanung steht das Vorhaben mit etwa 22,5 Millionen Euro. 1,4 Millionen sollen bereits heuer für Planung und Ausschreibung ausgegeben werden. Die Erweiterung der Schulen ist allein schon wegen des dauernden Zuzugs nach Germering notwendig. Zudem benötigen auch die Angebote an Nachmittagsbetreuung und Ganztagsunterricht mehr Schulräume. Ebenfalls erweitert wird die Kerschensteinerschule. Bevor damit im kommenden Jahr begonnen werden soll, muss heuer noch der dritte Abschnitt der Generalsanierung beglichen werden, insgesamt 220 000 Euro.

Allerdings beziehen sich Investitionen nicht nur auf Schulkinder. Auch im Bereich Krippen und Kindergärten hat sich die Stadt viel vorgenommen. So schlägt die Fertigstellung des Kleinen Muck am Volksfestplatz - er ist bereits eröffnet worden - in diesem Jahr noch mit etwa 1,5 Millionen Euro zu Buche. Etwas mehr, nämlich gut 1,7 Millionen Euro, vergibt die Stadt als Zuschüsse an andere Träger, die Kindertageseinrichtungen in Germering bauen.

1,5 Millionen Euro will die Stadt Germering in die Hand nehmen, um von Obdachlosigkeit bedrohten Personen eine Bleibe zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Personenkreis zählen beispielsweise einheimische Familien, die von Kündigung betroffen sind, oder anerkannte Asylbewerber, die die Unterkünfte verlassen müssen. Die Stadt denkt daran, Wohnungen zu kaufen oder eine Gemeinschaftsunterkunft zu errichten. Auch im kommenden Jahr soll für diesen Zweck eine Million Euro ausgegeben werden. Größere Summen zahlt die Stadt auch für die Sanierung der Sportanlage an der Max-Reger-Straße (450 000 Euro), die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Unterpfaffenhofen (etwa 1,1 Millionen) und den Umbau von drei Ladengeschäften im Zenja (280 000 Euro).

Diese und weitere Ausgaben kann sich Germering momentan leisten. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) verwies auf die "guten Einnahmen" der Stadt. So rechnet die Kämmerei in diesem Jahr mit Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von etwa 16,6 Millionen Euro (nach 14,2 im vergangenen Jahr). CSU-Fraktionsvorsitzende Manuela Kreuzmair bezeichnete die Haushaltszahlen als "sehr erfreulich", SPD-Fraktionschef Robert Baumgartner sprach von einem "anhaltenden Aufwärtstrend". Etwas zurückhaltender äußerte sich Martina Seeholzer von der FWG/UBG-Fraktion. Die Einnahmen seien "gut, aber nicht sicher", sagte sie und forderte die anderen Stadträte auf, "wachsam zu bleiben". Schließlich ist es erst ein paar Jahre her, dass Etatdiskussionen in Germering großenteils mit dem Wort "sparen" bestritten wurden, weil die Einnahmen spürbar sanken.

Angesichts der steigenden Miet- und Kaufpreise für Immobilien warb Grünen-Sprecherin Agnes Dürr dafür, die "gute soziale Infrastruktur aufrecht zu erhalten" und das Eigentum der Stadt an Wohnungen zu mehren. Um Menschen in schwierigen sozialen Situationen in der Stadt halten zu können, brauche es bezahlbaren Wohnraum, sagte sie. Ähnlich äußerte sich auch Baumgartner. Der SPD-Stadtrat forderte eine Regelung, nach der jeder Baubegünstigte einen Teil der Bausumme für sozial geförderten Wohnraum zur Verfügung stellen müsse.

© SZ vom 09.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: