Germering:Gräber sollen teurer werden

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Die Stadt gleicht ihre Gebühren denen der umliegenden Kommunen an. Sie will mit den Einnahmen die tatsächlichen Kosten der Friedhöfe decken

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Stadt Germering will die Friedhofsgebühren erhöhen. So sollen laut den Unterlagen der Verwaltung Erdgräber durchschnittlich um etwa zehn Prozent teurer werden, Urnenbestattungen um etwa 25 Prozent. Auch die Preise für Abdeckplatten aus Granit oder Bronze werden angehoben. Die Gebührenerhöhung, die von Anfang 2017 an gelten soll, wird von der Verwaltung damit begründet, dass die Kosten der städtischen Friedhöfe durch die Gebühren nicht mehr vollständig gedeckt würden.

Bislang kostet ein Familiengrab mit Platz für bis zu vier Särge für die Dauer der Ruhefrist, also der vorgeschriebenen Nutzungsdauer, 980 Euro oder 1125 Euro (überbreit). Künftig sollen solche Gräber 1050 und 1200 Euro kosten. Ein Reihengrab mit zwei Plätzen soll künftig 650 Euro kosten (bislang 595 Euro). Die Ruhefrist für ein Erdgrab beträgt in Germering zehn Jahre. Sie verlängert sich durch eine neue Bestattung.

Für eine Urnennische mit zwei Plätzen im Waldfriedhof zahlen die Hinterbliebenen beim ersten Erwerb 510 Euro, künftig 600 Euro. Auch im Friedhof Sankt Martin muss für eine derartige Nische künftig mehr bezahlt werden, nämlich 450 Euro anstatt 360 Euro. Der einmalig zu zahlende Preis für ein anonymes Grab im Urnenfeld steigt von 190 auf 240 Euro, das Einzelurnengrab unter Bäumen von 250 auf 320 Euro. Laut dem Vorschlag der Verwaltung bleiben hingegen die Gebühren für die Bestattung, also beispielsweise für die Nutzung des Leichenhauses, das Aufbahren oder die Beisetzung, gleich.

Die Grabgebühren sind in Germering zuletzt im Jahr 2011 erhöht worden. Mittlerweile deckten sie die Ausgaben für die Friedhöfe nur noch zu 85 Prozent, hieß es in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag. Da die Kosten für Friedhöfe aber nicht von den Kommunen, sondern von den Grabbesitzern getragen werden sollen, hat sich die Verwaltung entschlossen, dem Stadtrat eine Anhebung der Gebühren vorzulegen.

Bei der Kalkulation der neuen Gebühren hat sich Germering nach den Worten von Dagmar Hager, Leiterin des Verwaltungsamtes der Stadt, an den Gebühren der umliegenden Kommunen orientiert. Der Vergleich zeige, dass Germering bei den Gebühren "sehr niedrig" liege, sagte Hager. So kostet ein Reihengrab mit zwei Plätzen in Fürstenfeldbruck 730 Euro, in München mindestens 700 Euro, in Puchheim zwischen 680 und 730 Euro und in Olching 777,60 Euro. Germering will dafür künftig 650 Euro verlangen. Günstiger ist nur Gröbenzell. Die Gemeinde stellt eine Rechnung in Höhe von 495 Euro für ein solches Reihengrab aus. Ähnlich sieht es bei den Urnengräbern aus. Zahlt man in Germering künftig mindestens 450 Euro, sind es in Fürstenfeldbruck 740 Euro, in Olching 710,40 Euro und in Gröbenzell gar 765 Euro. Am wenigsten, nämlich 410 Euro, verlangt Puchheim. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Kostensteigerung bezeichnete Dagmar Hager deshalb als "vertretbar".

© SZ vom 27.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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