Germering:Germering erhöht Kita-Gebühren

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In Germeringer Kindertagesstätten wird die Betreuung teurer. (Foto: Günther Reger)

Kinderbetreuung soll um 18 Prozent teurer werden

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Stadt Germering erhöht die Gebühren in Kindertagesstätten im kommenden Jahr um 18 Prozent. In zwei Stufen, zum Jahresbeginn sowie zum 1. September 2016 sollen die Elternbeiträge für städtische Krippen und Kindergärten um je neun Prozent angehoben werden. Das beschloss der Stadtrat. Grund für die Erhöhung der Gebühren seien die höheren Löhne für die Erzieher und Pfleger in Krippen und Kindergärten, deren Träger Städte und Gemeinden sind, heißt es in den Unterlagen der Verwaltung für die Stadträte. 3,3 Prozent erhalten diese Mitarbeiter im Schnitt mehr. Allerdings erhöht der Tarifabschluss die Ausgaben für Löhne nur um 150 000 Euro. Die Stadt hat laut der selben Unterlagen jedoch eine finanzielle Mehrbelastung von knapp einer Million Euro zu bewältigen. Größter Brocken sind nicht die Personalausgaben durch den aktuellen Tarifabschluss, sondern die Defizite, die durch den Betrieb der Betreuungseinrichtungen in den vergangenen Jahren entstanden sind. Diese - es handelt sich um eine Summe von 460 000 Euro - hängen vor allem vom größeren Angebot an Gruppen in Krippen und Kindergärten ab. Erst die Kombination dieser verschiedenen Mehrausgaben macht die deutliche Erhöhung der Elternbeiträge aus.

Für diese Erhöhung stimmten sämtliche Mitglieder des Stadtrats. SPD-Stadträtin Eike Höppner, die sich als Referentin um die Krippen und Kindergärten der Stadt kümmert, nannte die Erhöhung der Gebühren einen "harten Schritt", der aber angesichts der Leistungen, die Eltern und Kinder erhielten, berechtigt sei. Sie freue sich darüber, dass die Mitarbeiter in den Kindertagesstätten nun besser bezahlt würden, sagte die Stadträtin und fügte hinzu, dass die Eltern an den höheren Kosten beteiligt werden sollten.

Anderer Ansicht sind die Elternbeiräte des Schulkindergartens. Sie äußern in einem Schreiben an die Stadt "kein Verständnis für den Umfang" der Erhöhung. Auch der Elternbeirat des Kinderhorts Kik bemängelt in einer Stellungnahme die "zwei massiven Beitragserhöhungen". Seine Mitglieder können sich für das kommende Jahr maximal eine einmalige Erhöhung um sieben Prozent vorstellen. Außerdem kritisiert der Elternbeirat des Horts, dass die letzte Erhöhung bereits fünf Jahre zurückliegt. Die Stadt habe es "versäumt", die Beiträge kontinuierlich an die steigenden Kosten anzupassen, heißt es in einem Schreiben an die Stadt. Kritik kommt auch vom Elternbeirat der Kinderkrippe Regenbogen. Die Erhöhungen führten zu Gebühren, die insbesondere für gut verdienende Familien erheblich über denen eines freien Trägers lägen.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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