Germering:Gedränge in der Halfpipe

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Waghalsige Sprünge mit dem Scooter sind jetzt in der erneuerten Germeringer Skate-Anlage wieder möglich. (Foto: Günther Reger)

Die Skate-Anlage in Germering erfreut sich seit ihrer Erneuerung sehr großer Beliebtheit

Von Maren Jensen, Germering

Das Engagement Puchheimer Jugendlicher hat jungen Leute in Germering so imponiert, dass sie heute eine runderneuerte Skate-Anlage haben. Vor drei Jahren hatten über 100 Jugendliche an den Stadtrat appelliert, eine Skateranlage zu errichten, nachdem sich jahrelang nichts getan hatte. Jugendliche in Germering nahmen dies zum Vorbild und versuchten gemeinsam, die Bahn zu sanieren. Wie sich jetzt durch Zuspruch und Besuch der erneuerten Anlage zeigt, mit großem Erfolg.

"Momentan wird die Bahn besonders intensiv genutzt", sagt Thomas Wieser von der Stadt. Täglich probieren Dutzende Jugendliche auf der Bahn ihr Können aus. "Ich würde fast sagen, dass wir den besten Skatepark im ganzen Münchener Umland haben", sagt Wieser und lacht.

Initiator der Anlage ist Nico Kindermann, auch er ist begeistert von der intensiven Nutzung. "Ich habe schon erwartet, dass es einen großen Ansturm gibt, aber damit habe ich wirklich nicht gerechnet", sagt er. Der 16-Jährige ist seit drei Jahren in der Scooter-Szene. "Ich glaube, dass die Sportart erst jetzt richtig modern wird." Besonders in den vergangenen Wochen habe er ein starkes Interesse und Neuzuwachs gesehen. "Ich gehöre schon zu den Älteren mit vier bis fünf anderen Jugendlichen". Zehn Kinder sind seit neustem ebenfalls in die Szene eingestiegen. "Das freut mich total. Endlich kann man sich mit mehr Leute über seine Interesse austauschen", sagt Kindermann.

Seit einem Jahr verfolgt der Schüler seinen Traum vom Skatepark. "Ich habe dem Oberbürgermeister immer und immer wieder auf Facebook die gleiche Nachricht geschrieben und schließlich habe ich eine Antwort erhalten".

Mehr als 50 000 Euro hat die Anlage gekostet. "Wir haben uns mit einem Bauunternehmen zusammen getan. Erst sollten wir 30 000 Euro selbst bezahlen, die wir versucht haben durch Spenden einzusammeln. Das haben wir nicht geschafft", sagt Kindermann. Anfang des Jahres erreicht den Sportler endlich die Nachricht: der Skatepark wird vollständig finanziert. "Ich habe mich unglaublich gefreut. Seitdem nutzen immer mehr Jungen und auch Mädchen die Bahn", sagt er. Mittlerweile ist es dem 16-Jährigen aber schon fast zu voll auf der Bahn. "Wenn es so voll ist, kann man auch nicht mehr wirklich trainieren. Aber ich will nicht meckern, schließlich haben wir das bekommen, was wir immer wollten", sagt er.

Verletzt habe sich Kindermann bei seinen Scooter-Fahrten noch nicht. "Ich probiere oft etwas neues, aber wage mich immer lieber Schritt für Schritt vor", sagt er. Der Zukunft der Sportart blickt er sehr hoffnungsvoll entgegen. "Ich denke, dass wir einen aufsteigenden Trend haben", sagt er.

Auch in anderen Regionen des Landkreises gewinnt der Sport an zunehmender Bedeutung. Michael Mauer von der Stadt Fürstenfeldbruck und Sacharbeiter für Schule, Kultur und Sport sieht ebenfalls seit Wochen den zunehmenden Trend. "Der Trend hat deutlich zugenommen. Unsere Sportanlage ist sehr innovativ, wir vereinen die Strömungen der Skater- Szene. Das macht die Bahn so besonders", sagt er.

Trotz langer Geschichte scheint die Skateboard, Scooter- und BMX- Sportart auch in Zukunft nicht aus der Mode zu kommen. Der Ursprung der "Asphaltsurfer" liegt bereits in den Sechziger Jahren. Schnell entwickelte sich die Szene zum Trendsport, besonders für Jugendliche. Technische Entwicklungen belebten den Sport immer und immer wieder. Regelmäßig erscheinen heutzutage Print- und Videopublikationen sowie Internetseiten mit Blogs und Diskussionsforen. Seitdem reizen immer wieder neue Formen und Tricks die Jugend, an ihre Grenzen zu gehen.

© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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