Germering:Flöten, Geigen und Trompeten

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Lobenswerte Leistung: Nur eine Woche Zeit hatten die Schüler, um die Lieder einzustudieren, die sie am Mittwoch öffentlich vortrugen. (Foto: Günther Reger)

Bei einem Auftritt auf dem Wochenmarkt singen und spielen Germeringer Schüler bairische Lieder

Von Monika Kalisch, Germering

In der Mitte des Germeringer Wochenmarkts stehen sechs Schüler des Carl-Spitzweg-Gymnasiums Germering (CSG) und musizieren auf ihren Instrumenten. Zwei spielen Geige, drei Trompete und auch ein Akkordeonspieler ist unter ihnen. Um die Instrumentalisten herum stehen Kinder aus insgesamt neun Schulklassen der Kleinfeld-Grundschule in Germering und geben bayerische Volkslieder zum Besten. Von der ersten bis zur vierten Klasse sind alle Altersklassen vertreten und auch eine Flötenklasse begleitet die Lieder. Die Lehrerinnen helfen den Kleinen die richtigen Gesangseinstiege zu finden. Manchmal klappt das zwar nicht wie gewünscht, trotzdem sieht man den Kindern an, dass ihnen das Singen großen Spaß macht. Zu den Liedern führen die Schüler noch kleine, zusätzlich eingeübte Choreografien auf. Um die große Schülergruppe herum stehen die Zuschauer, klatschen begeistert mit und viele fotografieren und filmen das Szenario.

Mit diesem angekündigten Flashmob wollten sie den "Aktionstag Musik" an diesem Mittwoch feiern und damit zugleich das bayerische Liedgut fördern und erhalten, sagte Stephanie Grübl, die zusammen mit Sonja Pichler das Ereignis initiiert hatte. Die beiden Grundschullehrerinnen der Kleinfeldschule wollten den Tag nutzen, um den Schülern, von denen kaum einer mehr den bayerischen Dialekt beherrscht, die traditionelle Liedkultur näherzubringen und zugleich die Kooperation mit dem CSG auszubauen. "Die mitwirkenden Schüler des CSG sind alle ehemalige Grundschüler der Kleinfeldschule. Wir haben schon viele gemeinsame Projekte gestartet, nächste Woche kommen zum Beispiel Schüler des CSG zu unserem Märchenprojekt", erzählte die Direktorin Claudia Wahler, die an diesem Tag mit einer Fotokamera für die Schule unterwegs war.

Stephanie Grübl ist eigentlich Grundschullehrerin, gleichzeitig allerdings als sogenannte "Lotsin" am CSG tätig. Dort gibt sie an einzelnen Tagen einige Unterrichtsstunden, um den Schülern den Übergang zwischen Grundschule und Gymnasium zu erleichtern. In nur einer Woche studierten die Kinder der ersten bis vierten Klasse die drei Lieder ein, die sie an diesem Mittwoch, 1. Juli, zum Besten gaben. Die Flötenklasse hatte laut Grübl sogar nur zwei Tage Zeit, da sie am Wochenende noch einen Auftritt hatten. Mit dem Ergebnis und den Rückmeldungen war sie allerdings sehr zufrieden. "Die Kinder haben bei der ganzen Sache viel gelernt, nicht nur neue bayerische Lieder", sagte die Lehrerin.

Neben den Wochenmarktbesuchern, die zwischen ihren wöchentlichen Einkäufen an den vielen Ständen des Markts der Musik lauschten, waren auch viele Eltern der Kinder vor Ort. So auch Kirsten Geßner, die Mutter der Grundschülerin Anna Geßner. Sie fand diesen Flashmob eine "ganz tolle Idee". Sie verriet weiter, ihre Tochter habe bei dieser Aktion viel Spaß gehabt. "Sie hat auch daheim geübt und uns oft die Lieder begeistert vorgesungen". Geßner fand es gut, dass die Kinder auch mal "von der Schule wegkommen", dass sie also außerhalb der Schule so ein Projekt auf die Beine stellen. "Das Aufführen vor Publikum hat den Kindern sicher gefallen", sagte sie. Auch die Verkäufer auf dem Markt fanden das Spektakel eine nette Abwechslung. Eine Standbesitzerin sagte, sie fände es eine tolle Idee. Sie sei zwar nicht jeden Tag am Wochenmarkt vertreten, aber es sei trotzdem "mal was anderes". Sie war sich sicher: "Den Leuten hier hat das sicher gefallen."

"Alle Kinder hatten viel Spaß bei den Proben", sagte Stephanie Grübl und lachte. "Die Kinder haben auch zwischen und nach den Proben und während des Schulalltags weitergesungen. Besonders Spaß gemacht hat ihnen das Lied 'Kikeriki', das hat man ständig überall im Schulhaus gehört", erzählte sie.

© SZ vom 02.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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