Germering:Flächentausch mit Hindernissen

Lesezeit: 2 min

Für das Freizeitzentrum benötigt Germering Kraillinger Gebiet

Von Andreas Ostermeier, Germering

Der Gebietstausch zwischen Germering und Krailling ist noch nicht über die Bühne. Zwar hat die Gemeinde Krailling schon zugestimmt, an Germering ihren Teil des Kasernengeländes am Ende der Otto-Wagner-Straße abzutreten. Dort möchte die Stadt Germering ein Freizeitgelände errichten. Doch der Landkreis Starnberg zeigt sich noch ein wenig widersetzlich. Er möchte, dass der Landschaftsschutz des Geländes, das Krailling abtreten soll, auch nach dem Besitzerwechsel erhalten bleibt. Überdies hat ein früherer Kraillinger Gemeinderat, der nun Kreisrat in Starnberg ist, die alte Forderung nach einem Zubringer von der Lindauer Autobahn ins Kraillinger Gewerbegebiet Kim wieder auf's Tapet gebracht.

Der Landkreis Starnberg - wie auch der Landkreis Fürstenfeldbruck - haben bei dem Gebietstausch ein Wort mitzureden, denn durch den Tausch ändern sich die Landkreisgrenzen. Germeringer Flur, und damit auch die des Kreises Fürstenfeldbruck, wird dann weiter nach Süden in das ehemalige Pioniergelände hineinreichen, das Kraillinger Gebiet durch die Tauschfläche aus Germering bis an die Lindauer Autobahn. Aus dieser Mitbestimmungsmöglichkeit erwachsen nun zwei Hindernisse für den Flächentausch, der zwischen Krailling und Germering schon klar gewesen ist. Kraillings Bürgermeisterin Christine Borst sagte, die Entscheidung für den Tausch sei im Gemeinderat einstimmig gefallen. In der Sitzung hatte Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas vorgestellt, was die Stadt auf dem Gelände unternehmen möchte. Neben einem Bürgerzentrum soll Platz für Kunst und Kultur sein. Dafür möchte Germering die Gebäude nutzen, die dort stehen. Allerdings stehen manche Gebäude auf Kraillinger Flur, was das Planen schwierig macht. Zudem können die Germeringer nur dann mit einer Förderung ihres Vorhabens rechnen, wenn sie selbst die Regie führen. Dafür muss das gesamte Gelände der Stadt gehören.

Dagegen hat der Landkreis Starnberg bislang keine Einwände. Er möchte allerdings die von Germering benötigte Fläche nur hergeben, wenn deren Charakter als Landschaftsschutzgebiet gewahrt bleibt. Diese Auszeichnung des Gebiets fällt beim Tausch weg. Germering und der Landkreis Fürstenfeldbruck müssten sie erneuern. In einem Gespräch zwischen Borst, Haas, Starnbergs Landrat Karl Roth und Brucks Landrat Thomas Karmasin solle dies in diesem Monat geklärt werden, sagte Kraillings Bürgermeisterin. Ebenso wird wohl über den Zubringer zur Autobahn gesprochen werden. Eine direkte Zufahrt zur Autobahn könnte den Verkehr in der Straße Am Forst in Unterpfaffenhofen verringern. Borst zeigte sich einer solchen Forderung gegenüber aber wenig interessiert. Sie sprach von einer "Uraltgeschichte", mit der man sich schon lange nicht mehr befasst habe.

Einigen sich die vier Gesprächspartner, dann kann der Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Starnberger Kreistags den Gebietstausch in der Sitzung am 25. September durchwinken. Germering könnte dann im Januar in den Besitz der restlichen Kasernenfläche kommen und mit den Planungen und einem Architektenwettbewerb für ein Freizeitgelände südlich der Stadt beginnen.

© SZ vom 04.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: