Ermittlung im Fahrradkeller

Der Ladendieb hatte sich längst mit seiner Beute aus dem Staub gemacht. Aber er hinterließ Spuren, die ihm letztlich zum Verhängnis wurden. Die Germeringer Polizei hat einen jugendlichen Delinquenten durch die Identifizierung seines Fahrrads überführt, zwei Monate nach seiner Tat. Ein Elektromarkt an der Dresdner Straße hatte an einem Samstag Mitte Oktober den Diebstahl einer sogenannten JBL-Box im Wert von etwa 100 Euro gemeldet. Ein Ladendetektiv hatte am Monitor zwei 13 Jahre alte Burschen beobachtet - einer steckte den handlichen Lautsprecher in seine Jacke. Bevor der Detektiv eingreifen konnte, verließen die beiden Buben aber das Geschäft und fuhren mit ihren Fahrrädern davon. Dabei freilich wurden sie von einer Videokamera gefilmt - und die Polizei sah sich diese Aufnahmen sehr genau an. Eine sehr gewissenhafte und hartnäckige Beamtin klapperte, ausgestattet mit den entsprechenden Bildern, dann die Fahrradkeller der Germeringer Schulen ab. Ende November konnten die beiden Räder und ihre Eigentümer über das Sekretariat einer Schule tatsächlich zwei Buben zugeordnet werden. Der Wohnung von einem der beiden statteten zwei Beamte Anfang Dezember einen unangemeldeten Besuch ab. Die Mutter war mit der Durchsuchung des Jugendzimmers ihres nicht anwesenden Sohnes einverstanden. Dabei wurde das "Corpus Delicti" sichergestellt. Auf der Wache räumte der Schüler den Diebstahl ein. Der gleichaltrige Freund habe ihn zu der Mutprobe angestiftet.