Germering:Erinnerungen an eine erfolgreiche Epoche

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Der Sonntag steht im Zeichen der Germeringer Sozialdemokratie: Nach dem Neujahrsempfang steigt die Geburtstagsfeier

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Germeringer SPD feiert am Sonntag, 26. Januar, ihr 75-jähriges Bestehen. Dafür haben die Sozialdemokraten gleich den ganzen Tag den Amadeus-Saal in der Stadthalle gebucht. Denn bereits am Vormittag findet der Neujahrsempfang der Partei statt. Als Gastredner ist Notker Wolf, ehemaliger Abtprimas der Benediktiner, eingeladen worden. Wolf spricht über "Visionen für 2020 - Hoffnungen und Vorbehalt". Die Veranstaltung beginnt um 11.15 Uhr. Wolf ist Autor mehrerer Bücher und war von 1977 bis 2000 Erzabt des Klosters Sankt Ottilien. Begrüßt werden die Besucher von Johannes Landendinger, dem Bürgermeisterkandidaten der SPD für die Kommunalwahl im März.

Diskussion am SPD-Stand: Waltraud Schmidt-Sibeth, Marhild Liebermann und Eike Höppner im Gespräch mit Bürgern (links und rechts). (Foto: SPD Germering)

Am Nachmittag feiern die Germeringer Sozialdemokraten dann das Partei-Jubiläum. Die Festansprache hält Alt-Oberbürgermeister Peter Braun. Braun, in dessen Amtszeit von 1991 bis 2008 die Erhebung Germerings zur Großen Kreisstadt fiel, will Rückblick auf die Geschichte der SPD in Germering und Unterpfaffenhofen halten. Den Inhalt seiner Rede will er noch nicht verraten. Nur so viel sagt er: Es gab in der SPD recht turbulente Zeiten. Denn Ende der Siebzigerjahre, als Germering und Unterpfaffenhofen wegen der Gebietsreform zusammengelegt wurden, standen sich zwei SPD-Bewerber gegenüber, die beide Bürgermeister der neuen Gesamtgemeinde werden wollten: Peter Braun und Rudi Bay. Bay war seit 1966 Bürgermeister von Unterpfaffenhofen, Braun seit 1974 von Germering. Die aus den Ortsvereinen in beiden Orten zusammengelegte SPD entschied sich für Braun als Kandidaten. Daraufhin trat Bay aus der Partei aus und kandidierte 1978 als parteifreier Bürgermeisterkandidat. In der Bevölkerung gewann er die Mehrheit, allerdings erst nach der annullierten ersten und einer zweiten Wahl im Jahr 1979.

Im Jahr 1985 trat Peter Braun für die SPD gegen Rudi Bay an. (Foto: SPD Germering)

Zudem erinnern die Sozialdemokraten mit einer Ausstellung an ihre Geschichte, die 1945 während der amerikanischen Besatzungszeit begann. Dabei gibt es unter anderem Fotos und Wahlplakate zu sehen. Aus Anlass des Jubiläums hat die Germeringer SPD auch eine 50 Seiten umfassende Festschrift herausgebracht, die die Geschichte der Partei in den vergangenen Jahrzehnten nachzeichnet. Zum Abschluss der Jubiläumsfeier wird das Theaterstück: "Fremd. Sein. Heimat", aufgeführt. Der Autor Franz Csiky, der aus Siebenbürgen stammte, hat das Zwei-Personen-Stück extra für den Jexhof geschrieben. Dort feierte es im Jahr 2016 Uraufführung, als gerade viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Auch der Bezug zu dieser Zeit ist in dem Stück enthalten. Als Vorlage für das Stück hat Csiky die Aufzeichnungen von Michaela Stögbauer aus Schöngeising verwendet. Mitglieder ihrer Familie sind aus Böhmerwald vertrieben worden. Stögbauer spielt in dem Stück selbst mit. Ihr Partner ist Kurt Schürzinger. Inszeniert wurde das Theaterstück von Rolf P. Parchwitz aus Schöngeising.

Neujahrsempfang und 75 Jahre Sozialdemokratie in Germering, Sonntag, 26. Januar, Vortrag Notker Wolf 11.15 Uhr, Ausstellung 16 Uhr, Festansprache Alt-Oberbürgermeister Peter Braun 17 Uhr, Theaterstück 18 Uhr, jeweils Amadeus-Saal, Stadthalle

© SZ vom 24.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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