Germering:Erfahrung im Gepäck

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Christiane Kratz wird Krankenhausseelsorgerin, Florian Regner Vikar. Beide verlassen Germering. (Foto: Günther Reger)

Drei Seelsorger verabschieden sich von der Germeringer Stadtkirche

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Gleich drei Pfarrer hat Christiane Kratz während ihrer Zeit als Pastoralreferentin in Germering erlebt. Zusammen mit Kaplan Florian Regner, Pastoralreferent Rudolf Greil, der ein Jahr in Germering arbeitete und Diakonatsbewerber Bernhard Balg (zwei Jahre) scheidet Kratz nun aus den Diensten der katholischen Stadtkirche Germering aus und wird am Samstag im 18-Uhr-Gottesdienst in der Pfarrkirche Don Bosco mit allen anderen verabschiedet. "Ich bin mit allen Pfarrern gut ausgekommen", zieht Kratz nach 18 Jahren eine positive Bilanz. "Gutes Auskommen erleichtert auch die Arbeit sehr." Sie wechselt in die Klinikseelsorge, auch weil ihr der Aufstieg zur Pfarrerin bekanntlich verwehrt bleibt. "Eine Geschlechtsumwandlung ist mir das nicht wert", sagt Kratz scherzhaft und ist über diesen Satz selbst etwas erschrocken. Zukünftig wird die 47-Jährige gebürtige Gautingerin für kranke Menschen in der Helios-Klinik in Pasing und in der Asklepios-Klinik in Gauting tätig sein.

Was bleibt nach 18 Jahren in Germering? "Ich nehme die vielen menschlichen Begegnungen mit", sagt Kratz, "da war alles dabei, was die Seelsorge zu bieten hat." Für Kaplan Florian Regner ist es "die Freude am Priesterberuf", die er in Germering erfahren durfte. Neben den Schwerpunkten Taufen, Hochzeiten und Messen war Regner in den drei Pfarreien der Stadtkirche für die Jugend, Ministranten, Pfadfinder und die Sternsinger zuständig. Dabei hat er überall "eine sehr engagierte Jugend" erlebt. "Die haben viel selber gemacht", so Regner. Selten musste er mal korrigierend eingreifen, wenn es beim Feiern zu laut wurde oder die Gästeliste Fragen aufwarf. Regner entschied sich erst spät, Priester zu werden. Zunächst machte der Münchner nach dem Abitur und dem Zivildienst eine Ausbildung als Krankenpfleger und arbeitete vier Jahre im Krankenhaus Dritter Orden. Nach fünfjährigem Theologiestudium, inklusive eines Auslandsjahres und zweijährigem Pastoralkurses, erfolgte die Priesterweihe. Dann kam Regner nach Germering und absolvierte seine dreijährige Kaplanzeit. Inzwischen ist er 39 Jahre alt und benötigt noch zwei Jahre als Pfarrvikar, ehe er endgültig Pfarrer wird. Seine zweijährige Vikarzeit tritt er im September in Scheyern nahe Pfaffenhofen an. Läuft alles normal, wird Regner danach eine Pfarrstelle übernehmen.

Christiane Kratz, die in München und im schweizerischen Fribourg Theologie studierte, arbeitete 13 Jahre als Pastoralreferentin für die Gemeinde Sankt Martin. Nach dem Zusammenschluss aller drei Pfarreien vor fünf Jahren zur Stadtkirche verlagerte sich ihr Arbeitsschwerpunkt auf die Firmung von Kindern. 110 bis 130 Kinder werden jedes Jahr in Germering gefirmt. Kratz kümmerte sich darum, das die 13- und 14-Jährigen die Firmung zu ihrer ganz persönlichen Entscheidung machten. Einige halfen auch bei der Germeringer Tafel mit, andere im Weltladen oder bei der Münchner Bahnhofsmission. Das alles habe ihr viel gegeben. "Das nehme ich als Schatz für mein Leben mit."

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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