Germering:Entlang der A 96 wird abgeholzt

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Vorarbeiten für die Verbreiterung der Autobahn haben begonnen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die ersten Bäume fallen. Die Rodungen südlich von Germering markieren den Beginn der Vorarbeiten für den Ausbau der A 96. Die Lindauer Autobahn soll bis zum Jahr 2020 von vier auf sechs Fahrspuren erweitert werden. Zudem wird ein etwa 900 Meter langes Stück Autobahn von einer Galerie überdeckt, um die Bewohner der Großen Kreisstadt besser vor Verkehrslärm zu schützen. Der Galeriebau wird auf der Nordseite der A 96 errichtet, also über den Fahrspuren in Richtung Lindau. Erweiterung und Lärmschutz sollen - die neue Galerie bei Gilching mitgerechnet - etwa 100 Millionen Euro kosten.

Bäume und Büsche auf der Südseite der Autobahntrasse zwischen Oberpfaffenhofen und Germering werden in den nächsten Wochen entfernt. Die Arbeiten müssen nach Angaben der Autobahndirektion Südbayern bis Ende Februar erledigt sein, denn dann beginnt die Brutzeit der Vögel, und Bäume dürfen nicht mehr gefällt werden. Der Bewuchs an der Südseite der Autobahn, also neben den Fahrspuren in Richtung München, muss dem Ausbau der Fahrbahnen weichen. Auch entlang der nördlichen Fahrspuren wird gerodet werden, allerdings soll dies laut Baudirektor Gernot Rodehack von der Autobahndirektion erst in den kommenden Jahren geschehen.

Die eigentlichen Bauarbeiten an Galerie und Fahrspuren beginnen erst im nächsten Jahr. Nach dem Fällen von Bäumen und dem Beseitigen von Sträuchern stehen heuer nur noch das Verlegen von Leitungen und die Vorbereitung der Verkehrsführung während der Bauzeit auf dem Programm. Nach Auskunft von Ralf Eisele, bei der Autobahndirektion in Kempten zuständig für die Bauarbeiten in den nächsten Jahren, will man 2017 mit der Errichtung der Galerie anfangen. Die Baustelle auf der A 96 in Höhe von Germering ist vom nächsten Jahr an jedoch nicht das einzige Stück Lindauer Autobahn, auf dem gebaut wird und deshalb mit einer Behinderung des Verkehrs gerechnet werden muss. Etwas weiter in Richtung Westen wird eine zweite Galerie errichtet, nämlich auf Höhe von Gilching. Auch die Bewohner der Gemeinde im Landkreis Starnberg erhalten einen solchen Lärmschutz, die Galerie ist allerdings etwas kürzer als die bei Germering.

Ehe die beiden Galerien gebaut werden, geht die Autobahndirektion in diesem Jahr aber noch ein anderes großes Projekt auf der A 96 an. Für etwa 40 Millionen Euro lässt sie die beiden Tunnel bei Etterschlag und Eching nachrüsten. Notwendig ist das, weil wegen mehrerer Brandunfälle in europäischen Tunneln Sicherheitsvorschriften verschärft worden sind. Bis zum Ende des Jahres 2016 möchte die Autobahndirektion die Sanierung der beiden Tunnel beenden. Danach sollen auch die Hilfsstraßen entfernt werden, die während der Bauzeit der Tunnel bei Etterschlag und Eching den Verkehr nach München an den Röhren vorbeileiten. Die jeweils offene Röhre wird den Verkehr in Richtung Lindau aufnehmen. Mitte 2017 will man mit dem Rückbau der Ersatzstraßen sowie der Hilfsbrücken bei Etterschlag fertig sein, ehe die Bauarbeiten für die Galerien bei Germering und Gilching sowie der Ausbau der Lindauer Autobahn auf sechs Fahrspuren beginnen.

© SZ vom 20.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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