Die Erweiterung der Kerschensteiner Schule wird viel teurer als angenommen - nach derzeitigen Berechnungen um 31 Prozent. Im November 2018 hatte der Stadtrat beschlossen, die Grund- und Mittelschule in einem vierten Bauabschnitt für 9,44 Millionen Euro zu erweitern. Bei seiner jüngsten Sitzung musste das Gremium den Projektrahmen auf 12,9 Millionen Euro erhöhen. Dabei hatte der Stadtrat schon im Juli Mehrkosten von 1,65 Millionen Euro genehmigt. Nun kommen weitere 1,22 Millionen dazu. "In nur zehn Monaten eine solche Erhöhung - ich find's schon fast eine Zumutung", kommentierte SPD-Stadträtin Eike Höppner die Entwicklung.
Die Berechnungen, die dem Beschluss vom vorigen November zugrunde lagen, hätten sich aus den Zahlen für Sommer und Herbst 2018 ergeben, erklärte Architekt Burkhard Basner vom Gautinger Architekturbüro Köhler bei der Sitzung. Dann seien die Preise der Bauunternehmer "weit drüber geschossen". Noch immer werde alles teurer. "Die Preise schießen durch die Decke." Offenbar wurden die Architekten davon selbst überrascht. "Das bricht über uns herein", sagte Basner. So hatte das Architekturbüro für die Fassadenarbeiten mit Kosten von etwa 492 000 Euro kalkuliert, die Angebote bei der Ausschreibung reichten von 683 000 bis 754 000 Euro.
Mit den jetzt genehmigten Mitteln sind der Stadtverwaltung zufolge etwa 85 Prozent der Kosten abgedeckt. Die restlichen 15 Prozent umfassen Kosten für den Landschaftsbau, Schulmöbel, die Ausstattung der Sporthalle und der Küche, Beschilderung und Ähnliches, bei denen "keine erheblichen Kostensteigerungen für das Gesamtprojekt zu erwarten sind", wie Sebastian Reichpietsch vom Hochbauamt ausführte. Für diese restlichen 15 Prozent der Gewerke empfahlen Architekten und Stadtverwaltung eine Reserve von 230 000 Euro einzuplanen.