Germering:Engagierter Nachwuchs

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Den Jugendpreis überreichten Matthias Münch (Rotary Club) und OB Haas (re.) an Andreas Heßelmann, Tim-Luca Rosenheimer und Maximilian Gulder. (Foto: Günther Reger)

Drei junge Männer erhalten den Jugendpreis

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Zum zweiten Mal nach 2013 hat die Stadt Germering zusammen mit dem Rotary-Club den Germeringer Jugendpreis vergeben. Gleich drei für Mitmenschen und im Umweltschutz engagierte Jugendliche wurden bei einer Festveranstaltung in der Germeringer Stadtbibliothek mit insgesamt 2500 Euro Preisgeld bedacht. Gemein ist allen jugendlichen Preisträgern, dass sie sich über viele Jahre hinweg engagiert haben und immer noch bei dabei sind.

Den ersten Preis, dotiert mit 1000 Euro, erhielt Andreas Heßelmann. Schon in der Schule war er als Klassensprecher, in der Schülermitverwaltung (SMV) und als Schulsanitäter aktiv gewesen. Er spielte nicht nur Handball beim SC Unterpfaffenhofen-Germering, er übernahm auch Traineraufgaben für die Kinder- und Jugendmannschaften im Verein. Zudem ist er Jugendleiter beim SCUG und einer von acht Jugendsprechern im Deutschen Handball-Bund (DHB). Auch in der Pfarrjugend von Don Bosco ist der 23-jährige Heßelmann aktiv. "Und Student ist er auch noch - wann macht er das, frage ich mich?", verkündete Rotary-Sprecher Matthias Münch in seiner launigen Laudatio.

Tim-Luca Rosenheimer, der den zweiten Preis (800 Euro) erhielt, ist erst 17 Jahre alt, verfügt aber auch schon über eine stolze Vita. Er ist in beiden evangelischen Kirchen in Germering aktiv und kümmert sich dort um die Konfirmanden. Er arbeitet auch in den Jugendgruppen der Bonhoeffer-Kirche und der Jesus-Christus-Kirche mit. "Nach ihrer Konfirmation wollen wir die Jugendlichen nicht aus den Augen verlieren", sagt Rosenheimer. Am Max-Born-Gymnasium war er Schülersprecher und in der SMV aktiv. Jetzt steht in einem guten halben Jahr das Abitur an. Danach zieht es Rosenheimer ins Ausland. "Ich würde gerne ein Freiwilliges Soziales Jahr in Südamerika absolvieren oder woanders in der Entwicklungspolitik mithelfen", sagt der Germeringer beim Blick in die Zukunft. Zukunft ist auch ein Studium der Politikwissenschaften, das er danach anschließen möchte. Ein Politikstudium verwundert nicht, ist er doch der Sohn von Beate Walter-Rosenheimer, der grünen Germeringer Bundestagsabgeordneten.

Der dritte Preis (700 Euro) ging an Maximilian Gulder. Er hatte vor einem Jahr, als Tausende Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof ankamen, sein Schlüsselerlebnis. Seither gehört der 23-jährige Germeringer, der Physik studiert hat und jetzt seinen Master macht, zum Helferkreis im Flüchtlingsheim Don Bosco. Er organisierte Deutschkurse für diejenigen Asylbewerber, die noch keinen Aufenthaltsstatus hatten und noch nicht an den offiziellen Deutschkursen teilnehmen konnten. "Wir hatten alle keine Ausbildung im Unterrichten, aber wir haben das hinbekommen", erzählte Gulder, der später mal im Bereich Informatik arbeiten möchte. Es galt Räume, Lehrbücher und Unterrichtsmaterialien zu beschaffen. Auch bei der Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft in der Max-Born-Halle half er mit.

"Sie bereichern unsere Stadt mit ihrem Engagement", bedankte sich Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) bei den drei Preisträgern. In den Dank eingeschlossen fühlen durften sich zudem alle Jugendlichen, die sich in Germering engagieren: "Wir brauchen solche Menschen." Matthias Münch vom Rotary Club, der das Preisgeld zur Verfügung stellte, betonte: "Wir wollen dem sozialen Engagement Gesichter geben." Die Kriterien für das Preisgericht seien die Langjährigkeit des Engagements und dessen Breite und Intensität gewesen.

© SZ vom 10.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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