Germering:Endlich ein Nachfolger

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Michael Leyk hat an der Münchner Musikhochschule Kirchenmusik studiert. Neben der Aufgabe in Germering macht er nun noch seinen Master. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der neue Kirchenmusiker von Sankt Cäcilia leitet sein erstes Konzert

Von Henning Vetter, Germering

Nachdem die Stelle des Kirchenmusikers und Chorleiters von Sankt Cäcilia lange unbesetzt war, hat nun mit Michael Leyk ein junger Organist das Amt inne - und sorgt für ein Novum. Denn er ist der erste evangelische Musiker, der die katholische Stelle besetzt. Zu seinem Debüt spielt er Bachs Fantasie und Fuge in g-Moll, Julius Reubkes Sonate zum 94. Psalm sowie Messiaens "Dieu parmi Nous"

Der 1988 in Erlangen geborene Michael Leyk kam durch seine Familie zur Passion für Musik. "Meine Mutter und Großmutter sind große Förderer der Kirchenmusik und haben auch lange in Chören gesungen." Sein Vater ist evangelischer Pfarrer und Blues-Musiker. Dass Leyk sich für die Orgel begeisterte, hat auch einen pragmatischen Grund: "Wir haben im Pfarrhaus gewohnt und ich konnte mir den Schlüssel zur Orgel immer holen. Das sind natürlich beste Voraussetzungen", schwärmt der Organist und schiebt hinterher: "Es ist mir sozusagen in die Wiege gelegt worden." Später ging er dann an die Münchener Musikhochschule und studierte dort Kirchenmusik und Orgel. Mittlerweile ist er im Masterstudium bei Harald Feller angekommen. Bevor Leyk die Stelle in Germering annahm, war er in Aubing bei der Pfarrerei Sankt Quirin tätig. Schon da nahm er Sankt Cäcilia wahr, denn die Germeringer haben einen guten Ruf.

Nun hat der Kirchenmusiker eine B-Stelle mit 18 Stunden pro Woche inne. Das sind weniger Stunden als beim Vorgänger Thomas Scherbel. Der war im Januar nach 15 Jahren in Germering nach München zur Pfarrei Sankt Joseph gewechselt, wo er nun eine Vollzeitstelle hat. Die Teilzeitstelle in Sankt Cäcilia gilt für die Tätigkeit als Kirchenmusiker. Der erfahrungsgemäß immense Aufwand, der zusätzlich für Musica Sacra geleistet werden muss, findet ehrenamtlich innerhalb des eigenen Vereins statt - allerdings an die Organistenstelle gebunden. Sicherlich seien 18 Stunden da knapp bemessen, beziehe man die Arbeit als Chorleiter mit ein, so Leyk. Das sei ihm allerdings bewusst gewesen. "Das ging so auch aus der Ausschreibung hervor". Angenommen hat er die Stelle vor allem wegen der Möglichkeit zur künstlerischen Entfaltung, die sich ihm mit dem Chor bietet. Sein Interesse an Chor- und Orgelkonzerten ist groß und lässt sich in Germering gut verwirklichen.

Noch ist der neue Musiker in der Einarbeitungsphase. "Ich bin mit offenen Armen empfangen worden und spüre viel Rückhalt von den Sängern und der Stadtkirche", zeigt sich Leyk erfreut. Die Voraussetzungen seien sehr gut. Seine Ziele formuliert der Chorleiter auf zwei Ebenen: "Zum einen ist es mir ein Anliegen, gut mit den Menschen klarzukommen. Denn immerhin sind alles Ehrenamtler, die sich hier in ihrer Freizeit einbringen." Zum anderen möchte Leyk dem Publikum gerecht werden und Konzerte auf hohem Niveau veranstalten. Mit Musica Sacra werden es ausschließlich geistliche Werke sein, die auch in Sankt Cäcilia aufgeführt werden.

Für weltliche Literatur, die zusätzlich noch an anderen Stätten erklingen kann, steht Leyk ein weiteres Ensemble zur Verfügung: Denn seit diesem Sommer ist er ebenso Leiter des Konzertchores Germering. "Da habe ich die Möglichkeit, zum Beispiel Mendelssohns 'Walpurgisnacht' oder Carl Orffs 'Carmina Burana' aufzuführen", freut sich der Musiker. Bei der Fülle von Aufgaben, mit denen Michael Leyk betraut ist, kann man leicht den Eindruck gewinnen, er sei der neue künstlerische Leiter ganz Germerings. Sicher ist jedenfalls, dass er dessen kulturelles Leben prägen wird.

Das Konzert "Virtuose Zeitreise" findet am Sonntag, 25 September, in Sankt Cäcilia statt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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