Germering:Das Großprojekt

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Schon alleine gewaltig: Die Chorgemeinschaft Sankt Cäcilia wird von vielen aktiven Sängern getragen. (Foto: Johannes Simon)

Erstmals führen die beiden großen Germeringer Chöre gemeinsam ein Werk auf. Passend zum großen Klangkörper hat man sich dafür ein Stück ausgewählt, das so gewaltig wie berühmt ist: Carl Orffs Carmina Burana

Von Florian J. Haamann, Germering

Mit mehr als 200 Mitwirkenden gehört die anstehende Aufführung der Germeringer Chöre zu den größten kulturellen Projekten der vergangenen Jahre im Landkreis. Und um der Menge an Stimmen gerecht zu werden und dem Klangkörper genug Raum zur Entfaltung zu geben, haben die Verantwortlichen auch das passende Werke ausgesucht: Carl Orffs Carmina Burana mit ihrem wuchtigen Eingangschor "O fortuna". "Für uns Sänger ist schon alleine dieser Part etwas ganz besonders. Es ist ein Stück, das jeder kennt. Diesen berühmten Chor jetzt selbst singen zu dürfen, ist noch mal ein ganz anderes Gefühl", erzählt Angelika Schuller, zweite Vorsitzende des Germeringer Konzertchors und selbst aktive Sängerin. Am Samstag, 23. April, wird sie von 19.30 Uhr gemeinsam mit den anderen Musikern auf der Bühne der Stadthalle stehen und dieses Gefühl live vor dem Publikum erleben.

Aber die Sänger des Konzertchors werden an diesem Abend nicht alleine auf der Bühne stehen. Unterstützt werden sie von den Mitgliedern der Chorgemeinschaft Sankt Cäcilia, dem Chor des Gilchinger Gymnasiums, einem Symphonieorchester und den Gesangssolisten Gustavo Martin-Sanchez, Irina Firouzi und Jussi Järvenpäa. Dazu kommen die Pianistinnen Bronwen Murray-Berg und Barbara Scherbel. Die Idee, die beiden großen Germeringer Chöre zusammen zu bringen, stammt von der Dirigentin des Konzertchors, Hildegard Schön. Es ist das erste Projekt dieser Art in Germering. "Es ist beeindruckend, wie viele gute Sängerinnen und Sänger es hier gibt. Dieses Potenzial wollte ich zeigen, und die Carmina Burana sind dafür bestens geeignet", so Schön.

Dass sich so eine Zusammenarbeit mit einem anderen Chor dann doch noch einmal von den normalen Proben unterscheidet, hat auch Angelika Schuller erlebt. "Es ist schon ein riesen Unterschied. Es sind bis zu 120 Sänger auf der Bühne, das ist nicht so einfach. Vor allem, weil man viele von ihnen gar nicht kennt. Im eigenen Chor hat man ja meist einen festen Nachbarn, da kann man sich aneinander orientieren und aufeinander eingehen. Wenn sich auf einmal andere Sänger dazwischen gesellen, ist das ganz anders. Aber ich glaube, dass wir es gut geschafft haben, uns schnell aneinander zu gewöhnen." Das habe auch daran gelegen, dass Hildegard Schön die Probenarbeit extrem spannend gestaltet hat. "Das Engagement war noch einmal größer, als es sonst ist, wir hatten sehr viel Spaß in der Vorbereitungszeit", sagt Schuller.

Einen Wermutstropfen allerdings sieht Schuller bereits: Dass es nur eine Aufführung geben wird. "Auch wenn jetzt die Vorfreude auf die Aufführung überwiegt, fällt man danach in ein Loch. Immerhin hat man sechs Monate darauf hingearbeitet. Es bräuchte eigentlich zumindest eine zweite Aufführung." Das sei allerdings aus finanziellen Gründen nicht zu stemmen. Denn bereits für die eine Aufführung haben sich die Mitglieder bereit erklärt, einen finanziellen Anteil zuzusteuern. Denn neben den professionellen Gastmusikern ist vor allem die Saalmiete teuer. "Wir haben schon viele Karten verkauft, aber alleine damit kommen wir nicht bei Null raus, von einem Gewinn ganz zu schweigen", sagt Schuller.

Zur Einführung gibt es vor dem Konzert einen Vortrag von Thomas Rösch, dem Direktor des Orff-Zentrums in München. Er wird einen Überblick über das Stück geben und dabei auch etwas über die Entstehungsgeschichte erzählen. Als Besonderheit wird der bereits in seinem Vortrag Live-Beispiele präsentieren, damit das Gehörte unmittelbar erlebbar wird. Der Vortrag dauert etwa 30 Minuten.

"Carmina Burana" von Carl Orff, gesungen vom Germeringer Konzertchor und dem Konzertverein Sankt Cäcilia, Samstag, 23. April, von 19.30 Uhr an in der Stadthalle Germering. Der Eintritt kostet 24,50 Euro, Karten über www.muenchenticket.de und unter 089/894 90 15.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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