Germering:Container auf Container

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Für die Kinder der Kleinfeldschule wird die Mittagsbetreuung größer

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Der Germeringer Stadtrat hat beschlossen, die Containeranlage an der Kleinfeldschule aufzustocken. Die Erweiterung des "Containerprovisoriums", wie es die Stadt nennt, ist der zahlenmäßigen Ausweitung der Mittagsbetreuung an der Grundschule geschuldet, die sich für das kommende Schuljahr von September 2016 an abzeichnet. Eine Befragung der Eltern hatte ergeben, dass 70 Plätze für die Nachmittagsbetreuung notwendig werden.

Frei werden im Kinderhort an der Kleinfeldschule und bei der Mittagsbetreuung im kommenden Schuljahr jedoch nur 30 Plätze. Diese erfordert die Erweiterung der bestehenden Containeranlage um ein erstes Stockwerk. Dafür müssen die bisherigen Container abgebaut werden, um die Fundamente zu ertüchtigen und die Hausanschlüsse zu erweitern.

Die Containeranlage an der Kleinfeldschule besteht seit 2008. Ursprünglich sollte dort eine Kinderkrippe untergebracht werden. Die Anlage wurde im Jahre 2013 erweitert und wird mittlerweile für die Mittagsbetreuung der Grundschüler genutzt. Die große Anzahl der von den Eltern angemeldeten Plätze überraschte die Stadt. "Das ist ein heißes Thema", kommentierte SPD-Stadträtin und Kindergartenreferentin Eike Höppner die Ergebnisse der Befragung. "66 Prozent aller Grundschüler brauchen Mittagsbetreuung." Sie zeigte sich froh darüber, dass die Container aufgestockt werden und jetzt fünf statt zwei Gruppen untergebracht werden können. Höppner hätte gerne, dass noch eine weitere Gruppe auf dem Gelände betreut werden könnte, was jedoch am fehlenden Platz scheitern könnte.

Eine halbe Million Euro kostet die Erweiterung der Containeranlage, die zu Schuljahresbeginn bezugsfertig sein soll. Billiger wäre es sicherlich gekommen, wenn Containeranlagen standardisiert wären und der Aufbau der neuen Container bündig auf das Erdgeschoss passen würde. "Die Geschosse unterschiedlicher Hersteller können nicht kraftschlüssig verbunden werden", erläuterte Alfons Ritt vom Germeringer Bauamt das technische Problem in der Sitzungsvorlage für den Stadtrat. Deshalb sind der Abbau und die Zwischenlagerung der bisherigen Container notwendig. Im Erdgeschoss werden dann die neuen Container aufgebaut und die Bestandscontainer im ersten Stock montiert. Ritt hatte als Alternative untersucht, ob auf dem der Schule benachbarten Volksfestplatz ein provisorisches Containergebäude für die Mittagsbetreuung errichtet werden könnte, um auf dem Schulgelände ein massives Bauwerk zu erstellen. Doch dieses Provisorium für drei Jahre würde 1,2 Millionen Euro kosten. Zudem sei der Untergrund des Volksfestplatzes nicht geeignet, weil dort einst eine Hausmülldeponie existierte. Zudem sei eine Platzierung eines 40 mal 15 Meter großen und zweistöckigen Provisoriums auf den Volksfestplatz "städtebaulich unbefriedigend", so der Mitarbeiter des Stadtbauamts.

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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