Eigentlich hatte ein Germeringer am vergangenen Freitag zunächst Glück, dass ein ehrlicher Finder seinen verlorenen Rucksack zur Polizei brachte, schließlich befanden sich darin etwa 5000 Euro Bargeld. Doch wird sich der 65-Jährige dann darüber vermutlich sehr geärgert haben. Am Ende wurde aufgrund des Fundes seine Wohnung durchsucht und er wird sich zumindest wegen Urkundenfälschung verantworten müssen.
Zunächst hatte ein 35-jähriger Germeringer gegen 2.30 Uhr in der Inspektion ein Fahrrad und einen Rucksack abgegeben. Beides hatte er in der Beethovenstraße gefunden. Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie in dem Gepäckstück neben Ausweisdokumenten, EC-Karte und Handy auch etwa 5000 Euro Bargeld entdeckten. Stutzig machten sie auch zwei Rezepte für die Drogenersatz-Medikamente Diazepam und Zolpidem. Diese waren am Vortag in Germeringer Apotheken eingelöst worden und stammten scheinbar von einer Ärztin, die bereits vor sieben Jahren ihre Praxis aufgegeben hatte.
Als der verständigte Rucksack-Besitzer auf der Wache die Herausgabe seiner Utensilien verlangte, taten ihm die Polizisten diesen Gefallen nicht, sondern konfrontierten ihn mit der mutmaßlichen Rezeptfälschung. Die beiden Rezepte habe er von einem Bekannten aus Serbien, versuchte der polizeibekannte Mann abzuwiegeln. Die Beamten glaubten ihm nicht, durchsuchten seine Wohnung und fanden dort weiteres belastendes Material: elf Packungen Diazepam, fünf Packungen Zolpidem, 22 gefälschte Rezepte, ein Schneidebrett und dickeres Papier für die Rezepte, zudem einen Elektroschocker, bei dem es sich um einen nach dem Waffengesetz verbotenen Gegenstand handelt. Aufgrund der erheblichen Mengen von Medikamenten erscheint es für die Germeringer Polizei nun fraglich, ob der 65-Jährige diese ausschließlich für den Eigenkonsum erworben hatte - oder er sich nicht doch damit eine zusätzliche Einnahmequelle erschlossen hat.