Germering:Betreuungsnot in Germering

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Aktuell fehlen 86 Plätze für das kommende Schuljahr

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Stadt Germering kann die Nachfrage nach Kinderhortplätzen und Plätzen in der Mittagsbetreuung in zwei Grundschulen momentan nicht befriedigen. Besonders problematisch ist die Lage an der Theresen Grundschule in Neugermering. Dort fehlen im September zum nächsten Schuljahresbeginn 50 Betreuungsplätze. In der Kleinfeldschule kann bisher 36 Kindern kein Betreuungsplatz angeboten werden. An der Kirchenschule und Kerschensteinerschule dagegen konnten alle Anmeldungen berücksichtigt werden.

"Der Betreuungsbedarf ist enorm gestiegen", erklärte jetzt Bruno Didrichsons, der zuständige Amtsleiter im Rathaus, bei einer Sitzung des Sozial- und Jugendausschusses des Germeringer Stadtrates. Inzwischen müssten 80 Prozent der Grundschüler in Germering nachmittags betreut werden. Besonders an der Theresen Grundschule habe sich die Lage massiv zugespitzt, weil dort im kommenden Schuljahr fünfzügig eingeschult werde. 110 Erstklassler kommen somit auf einen Schlag hinzu. Kindergartenreferentin Eike Höppner hofft jedoch, dass sich bis September die Betreuungslage noch verbessert. Im Umfeld der Schule würden ganz besonders viele Kinder mit Migrationshintergrund wohnen. "Besonders für Kinder, die Sprachdefizite haben, ist es wichtig, dass sie ihre Hausaufgaben im Hort oder bei der Mittagsbetreuung machen können", betonte die SPD-Stadträtin.

Auch der CSU-Stadtrat Oliver Simon setzte sich dafür ein, dem gestiegenen Betreuungsbedarf zu entsprechen. Die Stadt sei fest entschlossen, möglichst alle Kinder in die Hort- oder Mittagsbetreuung aufzunehmen. Allerdings ist man noch relativ ratlos, wie das Problem zuverlässig gelöst werden soll. "Es fehlen uns die Räume", sprach Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) das große Dilemma an. "Wir sind zwar dran, aber eine Lösung haben wir bisher noch nicht." Haas erläuterte bei der Ausschusssitzung, dass auf einen Hortplatz kein Rechtsanspruch besteht und Germering hier eine freiwillige Leistung zur Verfügung stelle, die natürlich mit einem Geldaufwand verbunden ist. "Im Stadtsäckel schaut es ja nicht schlecht aus", meinte Simon noch, dass hier finanzieller Spielraum besteht.

© SZ vom 04.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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