Germering:Besorgt über Wohnungsmangel

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Die SPD will wissen, was die Stadt für günstige Mieten tut

Wegen des zunehmenden Mangels an bezahlbaren Wohnungen macht sich die Germeringer SPD Sorgen um die Sozialstruktur in der Stadt. Ein Verdrängungswettbewerb sei zu beobachten, schreiben die Sozialdemokraten an Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU), viele Bewohner könnten sich das Leben in Germering nicht mehr leisten und zögen weg. Davon betroffen sind nach Aussage der SPD nicht nur Rentner und Berufsanfänger, also Einwohner, die weniger Geld zur Verfügung haben, sondern auch voll erwerbstätige Personen mit einem Einkommen aus einem Beruf im Dienstleistungs- oder Sozialbereich. Es drohe eine "schleichende Verschiebung zu einer unausgewogenen Bevölkerungsstruktur", warnen Christian Gruber, Ortsvorsitzender der SPD, und deren Fraktionssprecher im Stadtrat, Robert Baumgartner. Beide möchten deshalb die Errichtung bezahlbaren Wohnraums gefördert sehen.

Von Haas wollen sie wissen, ob sich Germering an der Wohnungsbaugesellschaft auf Kreisebene beteiligen wird, wenn diese heuer gegründet werden sollte. Auch was in einem solchen Fall mit der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt passieren soll, interessiert die Sozialdemokraten. Und sie haben noch weitere Fragen an den Oberbürgermeister: Beispielsweise möchten sie wissen, mit welchen Maßnahmen die Stadt den Mietwohnungsbau fördern will, ob die Stadt Vorkaufsrechte besitzt und in welchem Umfang sie eigene Grundstücke bebauen möchte. Überdies fragen sie, ob der Verwaltung Erkenntnisse über leer stehende Wohnungen vorlägen und ob sie gegen den Leerstand vorgehen wolle.

Ein Anliegen ist den Sozialdemokraten auch eine sozial gerechte Bodennutzung. Danach werden die Bauherren, die von einer Planung profitieren, auch an den Kosten und Lasten eines Bauprojekts beteiligt. Eine solche Regelung gibt es in der Landeshauptstadt. Von Haas möchten Baumgartner und Gruber nun erfahren, ob er sich so eine Regelung auch für Germering vorstellen kann oder ob die inhaltlichen Ziele in städtebaulichen Verträgen festgelegt werden sollen. Germering solle auch in Zukunft eine attraktive und bezahlbare Heimatstadt bleiben, wünschen sich Baumgartner und Gruber.

© SZ vom 25.01.2018 / ano - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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