Marode Tribünen, Vereinsheime und Laufbahnen:Baustelle Sport

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In diesem Jahr wird die Tribüne des SV Germering saniert. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Vor allem für den SV Germeringund den SC Unterpfaffenhofen-Germeringsind die städtischen Zuschüsse für den Erhalt ihrer Anlagen überlebenswichtig

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Germering beherbergt gleich drei große Sportvereine. Jeder Verein hat seine Sportstätten, die er in Schuss halten muss. Der SV Germering (SVG) mit seinen 2150 Mitgliedern und der SC Unterpfaffenhofen-Germering (SCUG) mit seinen 1685 Mitgliedern betreiben ihren Sport auf städtischen Anlagen und sind immer wieder darauf angewiesen, dass die Stadt bereit ist, ihre Fußballfelder, Laufbahnen und Vereinsheime zu sanieren und den größten Teil der Kosten zu tragen. Einzig der TSV Unterpfaffenhofen-Germering, der mit 5400 Mitgliedern mit Abstand größte Sportverein im Landkreis, hat in der Alfons-Baumann-Straße ein vereinseigenes Sportzentrum.

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Nur etappenweise geht es beim SV Germering voran: Die 400-Meter-Bahn soll noch in diesem Jahr erneuert werden.

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In diesem Jahr wird auch die Tribüne saniert.

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2012 wurde mit der Sanierung des Vereinsheims begonnen.

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Bröckelnde Steine, Unkraut in den Fugen: An der Zuschauertribüne des SC Unterpfaffenhofen nagt der Zahn der Zeit.

Für 2015 sind im Germeringer Stadthaushalt insgesamt 375 000 Euro an laufenden Zuschüssen für den Vereinssport vorgesehen. Darin enthalten sind Übungsleiter-Zuschüsse, die aus dem Haushalt des Freistaats Bayern weitergereicht werden, aber auch Extrazuschüsse der Stadt für die Jugendarbeit und den Breitensport. Dazu kommen Investitionsmaßnahmen, wie die 2012 begonnene Generalsanierung des SVG-Vereinsheims an der Max-Reger-Straße. René Mronz, stellvertretender Kämmerer der Stadt, beziffert die bisherigen Kosten auf 1,6 Millionen Euro. 300 000 Euro davon hat der Verein selbst aufgebracht, den Rest hat die Stadt zugeschossen. Der zweite Bauabschnitt bei der Sanierung des Vereinsheims steht noch aus. Erst einmal wird das Stadion, das der SVG hauptsächlich nutzt, wieder auf Vordermann gebracht. "Dafür haben wir in diesem Jahr 550 000 Euro vorgesehen", so Mronz. Die 400-Meter-Kunststoffbahn wird erneuert und die Tribüne saniert. Der SCUG erhält 50 000 Euro für den laufenden Unterhalt der städtischen Sportanlage an der Bertha-von-Suttner-Straße. Damit wird im diesem Jahr die Gegentribüne im Waldstadion erneuert und die Beregnungsanlage auf dem Trainingsplatz erweitert. SCUG und SVG fühlen sich gegenüber der Stadt häufig in der Bittstellerposition, wenn sie ihre Sportanlagen erhalten oder erneuern wollen. Bei angespannter Kassenlage seit dem Jahr 2000 konnte die Stadt nicht alle Wünsche erfüllen. So wurde der staubige Hartplatz an der Max-Reger-Straße erst nach vielen Jahren intensivster Lobbyarbeit im Stadtrat zum Kunstrasenplatz aufgewertet - der 2007 eingeweiht wurde. Ein Jahr später zog der SCUG mit einem Kunstrasenplatz für seine Fußballer nach. 200 000 bis 300 000 Euro Zuschuss machte die Stadt dafür locker. Beide Vereine hatten Glück mit dem Termin, denn kurz darauf verkündete die Stadt eine Haushaltssperre. "Man muss den richtigen Zeitpunkt erwischen, dass alles passt", sagt dann auch SVG-Präsident Eberhard Röll, der seit 15 Jahren im Amt ist und demnächst wieder kandidieren wird. Röll hat viele Jahre erlebt, da passte es nicht, weil die Stadt klamm war. Doch der lange Atem des Vereins und seines Präsidenten hat sich gelohnt. Wenn demnächst noch der zweite Bauabschnitt mit der Küchen- und Toilettensanierung im Vereinsheim erfolgt, ist der Verein rundum zufrieden. "Der Sport hat einen hohen Stellenwert in der Stadt", bekräftigt Robert Baumgartner (SPD), Sportreferent im Stadtrat. Alle Zuschüsse werden jährlich in voller Höhe ausgezahlt. So ließ sich die Stadt die Ehrung seiner Sportler jüngst 7000 Euro kosten.

Bröckelnde Steine, Unkraut in den Fugen: An der Zuschauertribüne des SC Uhterpfaffenhofen nagt der Zahn der Zeit. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Auch der TSV UG mit dem vereinseigenen Sportzentrum und permanent erfreulich guter Kassenlage kommt nach den Sport-Förderrichtlinien der Stadt in den Genuss von Subventionen für den Sportbetrieb. "Für die laufenden Unterhalt des Gebäudes bekommt der Verein jedoch nichts", bestätigt Mronz. Bei außerordentlichen Sanierungsmaßnahmen seien laut den allgemeinen Förderrichtlinien 20 Prozent Zuschuss vorgesehen. Dagegen opponierten die Grünen 2014 im Hauptausschuss des Stadtrates, als sie die Zustimmung zu einem Zuschuss in Höhe von 18 000 Euro für eine neue Kletterwand des TSV verweigerten. Begründung: Der Verein verfüge über Rücklagen in Millionenhöhe und benötige deshalb diesen Zuschuss nicht. Die Mehrheit im Ausschuss schloss sich aber letztlich der Sichtweise Baumgartners an, der für die Gleichbehandlung der Vereine plädierte, und gewährte dem TSV den Zuschuss.

In diesem Jahr wird die Tribüne des SV Germering saniert. (Foto: Carmen Voxbrunner)
© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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