Germering:Autohaus zieht ins Gewerbegebiet

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Puchheimer VW-Händler benötigt mehr Platz, auch für die Präsentation der Wagen, und will in Germering bauen

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Das Gewerbegebiet Germering-Nord füllt sich langsam. Vor zehn Jahren für die Ansiedlung von Kleingewerbe und Handwerksbetrieben vorgesehen, wird nach dem DHL-Paketcenter ein weiterer großer Baukörper entstehen. Das Puchheimer Autohaus Moser wird sich nördlich der bereits bestehenden Dekra-Station und der Agip-Tankstelle ansiedeln. Für die Ansiedlung im Gewerbegebiet braucht das Autohaus jedoch mehr Platz, als es der Bebauungsplan an dieser Stelle vorsieht. Der Germeringer Bauausschuss wird an diesem Donnerstag den Bauantrag behandeln und den notwendigen Befreiungen vom gültigen Bebauungsplan wohl zustimmen.

Der Autohausbetreiber ist schon in Germering vertreten. Vor einigen Jahren hatte das Unternehmen einen Teil des Grundstücks des insolvent gegangenen Autohauses Morigl an der Landsberger Straße übernommen. Die Firma Moser hat der Stadt signalisiert, dass sie sich nur ansiedeln wird, wenn ihre Bedingungen erfüllt werden. So überschreitet die Länge des geplanten Baukörpers um zehn Meter und die Breite um 4,50 Meter die zuvor festgelegte Baulinie. Das Autohaus wird insgesamt 80 Meter lang und 22 Meter breit sein. Die Wandhöhe beträgt etwa sieben Meter. "Dabei handelt es sich um eine wesentliche Vorgabe des Automobilkonzerns", erläutert Stadtbaumeister Jürgen Thum in der Sitzungsvorlage. Er fügt noch hinzu: "Laut Angabe des Autohausbetreibers sichert nur die Erfüllung dieser Vorgaben einen Händlervertrag." Die Firma Moser handelt mit Modellen des VW-Konzerns und stößt offenbar im Puchheimer Gewerbegebiet an Platzgrenzen.

Durch die Überschreitung der Baulinie wird auch eine im Bebauungsplan festgesetzte Grünfläche überbaut. Diese wegfallende Grünfläche werde jedoch auf dem Baugrundstück selbst, auf der festgesetzten Fläche für Stellplätze ausgeglichen, sagt Thum. Gegen diese Überschreitungen bestünden keine Bedenken. Auch die Überschreitung der Grundfläche um 430 Quadratmeter und deren Ausweitung auf 1760 Quadratmeter hält er für unbedenklich. Genauso die Präsentationsfläche des Autohauses, die zusätzlich noch auf dem angrenzenden Grundstück entstehen soll. Die erforderlichen Befreiungen schlägt das Bauamt auch dem Germeringer Bauausschuss vor.

Nur die Befreiung von der Fassadenbegrünung, die der Bauherr ebenfalls beantragt hat, wird vom Stadtbaumeister abgelehnt. Das Gebäude erhält eine moderne Oberfläche aus Glas und Metall und die Firma Moser hat ein Interesse daran, dass ihre "hochwertige Produktpalette", so Thum, von den Kunden ohne Sichtbeeinträchtigungen wahrgenommen werden kann. "Auf eine komplette Fassadenbegrünung sollte nicht verzichtet werden", empfiehlt Thum dem Ausschuss. Er schlägt eine Bepflanzung mit Säulenbäumen, wie schon bei einer benachbarten Halle geschehen, vor. Thum sicher: "Eine solche Bepflanzung wäre zumindest an der Westfassade des Gebäudes problemlos möglich." In etwa einem Jahr soll das Autohaus fertig sein. Momentan finden archäologische Untersuchungen auf der vorgesehenen Baufläche statt.

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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