Oberbürgermeister Andreas Haas und Heiko Hamann vom Bahnhofsmanagement München der Deutschen Bahn wirkten beschwingt. "Wir sind alle gut drauf heute", verkündete Haas zu Beginn der Pressekonferenz. Er hat auch allen Grund dazu: Denn am Dienstag trat der Vertrag für den Bau eines Aufzuges am Germeringer S-Bahnhof in Kraft. Vorausgegangen waren ungefähr sieben Jahre Planung. Nach den Worten von Hamann habe dieser lange Zeitraum an verschiedenen organisatorischen Problemen gelegen: "Bis 2010 war zum Beispiel noch nicht geklärt, wer den Bau finanziert." Denn die Bahn müsse ihre Bahnsteige nur mit einem einzigen behindertengerechten Zugang ausstatten. Der sei aber mit einer Rampe schon gegeben. "Wenn aber nach damaligem Plan die Stadt Germering die Baukosten getragen hätte, dann wäre der Aufzug immer noch Eigentum der Bahn geblieben", erläuterte Haas die Bedenken der Stadt. Nun wurde ein Kompromiss gefunden: Die Bahn lässt planen und bauen, die Stadt Germering wird Eigentümer und finanziert das Projekt. Das soll 400 000 Euro kosten.
"Wir investieren hier in eine enorme Erleichterung für Rollstuhlfahrer, aber auch für Kinderwagennutzer", erklärte Haas. Der neue Aufzug soll in die Bahnhofsunterführung am Kreisel eingebaut werden. "Bis jetzt muss man bis zum anderen Bahnhofsende laufen, wenn man die Rampe zum Bahnsteig nutzen will", machte Haas deutlich, um den Vorteil eines Aufzugs in der Unterführung zu erläutern. Der Bau des Aufzugs soll im Frühjahr 2016 beginnen. "Im hereinbrechenden Winter dieses Jahres wäre er kaum durchzuführen", sagte Heiko Hamann. Die Zeit bis dahin solle genutzt werden, um die Planungen endgültig abzuschließen. Im Sommer nächsten Jahres wird der Aufzug der Öffentlichkeit übergeben werden. Seine Nutzer werden dann vielleicht genau so beschwingt sein wie Haas und Hamann am Donnerstag.