Germering:Aha-Effekt

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Verschiedene Zeitungen zu lesen, bietet einen guten Einblick in die Themen Vielfalt und Demokratie, um die es bei der Veranstaltung der Schulen ging. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Acht Germeringer Schulen wollen bei der interkulturellen Woche zeigen, dass die Stadt offen für neue Kulturen ist

Von Maren Jensen, Germering

Nach dem Tag der offenen Tür, dem Begegnungsfest und diversen Musik- und Tanzvorführungen ist jetzt in Germering die interkulturelle Woche gestartet. Acht Schulen der Stadt organisierten in Kooperation mit dem Projekt "Vielfalt Leben" einen Abend der Superlative. Die Aula der Kerschensteiner Schule war binnen weniger Minuten gefüllt. Integrationsfachmann Manuel Leupold war besonders angetan von dem Eltern- und Zuschaueransturm. "Die Arbeit von knapp einem Jahr hat sich ausgezahlt", sagte er. Dennoch sieht er der Zukunft kritisch ins Auge. "Integration ist eine Querschnittsaufgabe. Es müssen noch viel mehr Leute dazu aufgerufen werden".

An der Theresen-Grundschule werden Schüler aus 33 Nationen unterrichtet, mehrere Schüler wachsen zweisprachig auf. Aus diesem Grund entschied sich die Schule einen Begrüßungsfilm in verschiedenen Sprachen vorzustellen. "Wir wollen zum Ausdruck bringen, dass Germering offen für neue Kulturen ist", erklärt Schulleiterin Monika Lassak. Gemeinsam mit Konrektorin Claudia Schön und Jugendsozialarbeiterin Silvia Piott lehrte sie die Kinder Mitgefühl zu zeigen. Nervös an diesem Abend waren die Schülerinnen Tamara Fischer, 9, und Franka Reips, 10. Sie führten einen Integrations-Rap auf. Anschließend konnte afrikanischen Trommel- und Theaterstücken gelauscht werden.

Nach der Bühnenshow nahmen die Zuschauer einen Rundgang durch die vielfältige Ausstellung. Orientalische Städte aus Pappe, bedruckte Steine mit Dotpainting und Plakate zu monotheistischen Religionen schafften neues Wissen und Erkenntnisse. "Wir wollen an diesem Abend den Aha-Effekt erreichen", erklärt Mitveranstalter Harald Hackländer. Die Kinder säßen "Nachbar an Nachbar" mit Asylbewerbern: "Es stört sie nicht. Sie machen das intuitiv." Mit der Frage, wie wohl das Germering der Zukunft aussehen könnte, beschäftigten sich Schüler der Theresen-Grundschule. Sie bastelten eine Miniatur-Anfertigung. Statt Digitalisierung zeigten sich lauter Kulturgüter, wie ein neues Schwimmbad, ein Theater oder eine Turnhalle.

Besonders intensiv bereitete sich auch das P-Seminar des Max-Born-Gymnasiums vor. Innerhalb eines Schuljahres recherchierten die Gymnasiasten in Zusammenarbeit mit einer interkulturellen Trainerin Regeln verschiedenster Weltkulturen. Seminarlehrerin Carolin Bachl war sehr stolz: "Es ist nicht selbstverständlich, solchen Fleiß dabei zu zeigen." Die Schüler Tobias Prester, 18, und Berenice Boutin, 19, waren ebenfalls begeistert. "Wir haben als Ziel, den Jüngeren direkt etwas auf den Weg mitzugeben. Je früher sie lernen, dass alle Menschen gleich sind, desto besser prägt es sich ein", so Boutin

© SZ vom 08.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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