Germering:Ärztezentrum als Eingangstor

Lesezeit: 1 min

Fahrprobe im Sanitätshaus des Germedicums (von links): Inhaber Kilian Staab, Mitarbeiter Cara Mauro und Inhaber Markus Schulz. (Foto: Günther Reger)

Der zweite Gebäudeteil des Germedicums ist eröffnet worden

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Salz und Brot brachte Willi Ihle zur Einweihung des zweiten Hauses des Germedicums mit und bekundete: "Ich bin stolz wie Oskar." Ihle ist der Inhaber der Bäckerei im Erdgeschoss des Facharztzentrums und feierte ebenfalls mit dem Segen von Pfarrer Andreas Jaster die offizielle Eröffnung seines Geschäfts im Germeringer Stadtzentrum an der Unteren Bahnhofstraße. Es ist die zweite Ihle-Bäckerei mit Café in Germering, die innerhalb von vier Monaten eröffnet hat. "Ihle backt Brot seit 1890", sagte der Bäcker. Doch im Mittelpunkt der Einweihung stand der Anbau ans Germedicum. Der schraubt die Anzahl der Ärzte an diesem Standort auf 20, die Zahl der Praxen steigt auf neun.

Die Festgäste drängten sich in der Bäckerei und im Café. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) lobte vor allem das "ansprechende Gebäude am Eingangstor zur Innenstadt". Der Bau passe dort sehr gut hin und belebe das Quartier. Arno Brackmann ist die Hauptperson an diesem Abend. Er kommt aus Planegg und hat schon das erste Gebäude des Germedicums auf den Weg gebracht. Er ist einer der Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma, die die beiden Häuser gebaut hat und jetzt an Ärzte vermietet. Seit 40 Jahren plant, organisiert und baut Brackmann Arztpraxen. Vor fünf Jahren eröffnete das Germedicum I mit "allen Spezialdisziplinen rund um den Bewegungsapparat", sagte Brackmann rückblickend.

"Das Facharztzentrum verkürzt die Zeit von der Diagnose bis zur Behandlung", versprach Claus Jung. Der Hautarzt praktiziert seit 18 Jahren in Germering und ist von Neugermering ins neue Germedicum umgezogen. Mit ihm sind ein Rheumatologe, eine Gynäkologin und ein Neurologe ins Haus eingezogen. Ein Kieferchirurg hat dort eine Zweitpraxis eröffnet und im Erdgeschoss residiert eine Apotheke. "Wir haben keine Konkurrenz zu bestehenden Fachärzten geschaffen", sagte Brackmann, "sondern nur umzugswillige Ärzte im Germedicum konzentriert." Für Brackmann steht fest, dass Facharztzentren dieser Art die Zukunft sind: "Das ist ein vernetztes Erfolgsmodell. Einzelpraxen sind ein Auslaufmodell." Für Brackmann und seine Investorenkollegen scheint sich die Zehn-Millionen-Investition zu lohnen. Das Haus ist gut vermietet. Jetzt wird noch das Flachdach zur Dachterrasse umfunktioniert. Das wird den umtriebigen Willi Ihle sicherlich noch auf eine weitere Geschäftsidee bringen.

© SZ vom 28.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: