Geldwirtschaft:Auf Fusionskurs

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Einen zufriedenen Eindruck vermittelt der Vorstand der Sparkasse, (von links) Peter Harwalik, Klaus Knörr und Frank Opitz. (Foto: Günther Reger)

Sparkasse Fürstenfeldbruck legt Jahresbilanz 2017 vor

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Die Sparkasse Fürstenfeldbruck steuert auf eine Fusion und die Aufgabe ihrer Eigenständigkeit zu. Vor diesem Hintergrund und einer anhaltend gute Stimmung auch in der örtlichen Wirtschaft hat Vorstandsvorsitzender Klaus Knörr am Freitag eine überwiegend positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Nur das nach wie vor niedrige Zinsniveau bereitet dem Vorstandsvorsitzenden Sorgen. Eine gewisse Freude konnte Knörr hingegen nicht über die Beteiligung an der Bayerischen Landesbank verhehlen, über die er in den vergangenen Jahren eher unglücklich war.

"Wir bewegen uns in einer Zeit der Hochkonjunktur", sagte Klaus Knörr und verband damit nicht nur gute Auswirkungen. Die Vollbeschäftigung und der Fachkräftemangel haben auch Auswirkungen auf die Sparkasse, vor allem im Bereich der Ausbildung. Derzeit bildet das Kreditinstitut 42 junge Menschen aus und normalerweise beginnen jedes Jahr 20 ihre Ausbildung. Im vergangenen Jahr hingegen seien es nur noch 16 gewesen. Auch denen prophezeite Knörr einen sicheren Arbeitsplatz und Karrieren im System der Sparkassen, so wie er den derzeit insgesamt 729 Beschäftigten zusicherte, dass es bei der anstehenden Fusion nicht zu Kündigungen kommen werde.

Wie gefordert die Mitarbeiter sind, welche wichtigen Berateraufgaben sie haben, verdeutlichte Vorstandsmitglied Frank Opitz. So habe es 2017 zum Beispiel 100 000 direkte Kundengespräche gegeben. Insgesamt, also mit telefonischen Beratungen, sei man auf 250 000 gekommen. Persönliche Gespräche über die Finanzprodukte seien nach wie vor notwendig. Dass die Kunden aber immer stärker auf die digitalen Angebote zurückgreifen und weiterhin nachfragen, belegte Klaus Knörr mit den 4,7 Millionen Internetzugriffen auf die Homepage der Sparkasse. Dort werde das Angebot weiter ausgebaut. Schon jetzt liegen Kontoauszüge und Schreiben auf unbegrenzte Zeit im elektronischen Postfach. Diese "ewige Archiv" soll ausgebaut werden, damit die Kunden dort in einem "E-Safe" Kopien von Ausweisen und anderen Dokumenten ablegen zu können. Seit Neuestem können die Mitarbeiter der Sparkasse ihren Kunden nicht nur am eigenen Computer zeigen, was die Internetseite bietet oder die App alles kann. Denn seit 17. Januar gibt es in allen Geschäftsräumen WLAN, so dass die Kunden auch medial beraten werden können.

Die von Knörr vorgelegten Bilanzzahlen sehen so aus: Die Bilanzsumme wurde um 4,6 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro gesteigert. Vom Jahresüberschuss bleibt der Sparkasse nach Abzug von einer Million Euro für die Sicherheitsreserve ein Gewinn von drei Millionen Euro. Für die Verwaltung gab die Sparkasse im vergangenen Jahr 58,1 Millionen Euro aus, davon allein 40,4 Millionen für das Personal. Die Zahl der Beschäftigten ging aufgrund "natürlicher Fluktuation" von 761 auf 729 zurück. Die Zahl der Vollbeschäftigten reduzierte sich von 541 auf 533. Von den 5,7 Millionen Euro Ertragssteuern sind laut Knörr 2,5 Millionen Gewerbesteuer. Den Einlagen von 3,05 Milliarden Euro standen 2018 Ausleihungen von 2,77 Milliarden gegenüber. Knörr sagte, die Sparkasse sei bei ihrer "Kapitalplanung auf Kurs", das Kernkapital sei nach Zuführung des Jahresüberschusses auf 336,4 Millionen Euro erhöht worden. Insgesamt sieht Knörr die Sparkasse gut aufgestellt, die Fusion, zu der jetzt die nötigen Gutachten vorlägen, werde das Kreditinstitut nachhaltig stärken.

© SZ vom 24.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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