Das Internet in der Schule:Zu jeder Zeit Zugriff auf Lernstoff

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"Unterricht digital" mit Christof Prechtl (links), Geschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, und Staatssekretär Georg Eisenreich. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Mit den Projekten "Unterricht digital" und "lernreich 2.0" sollen Schüler fit für die Zukunft gemacht werden

Von Julia Kiemer, Fürstenfeldbruck

"Unterricht digital" mit Christof Prechtl (links), Geschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, und Staatssekretär Georg Eisenreich. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Anstatt zu versuchen die Zukunft vorherzusehen, sei es viel wichtiger, sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten, sagt Staatssekretär und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern, Georg Eisenreich. Digitalisierung sei eins der Stichwörter, die in der Zukunft vermutlich eine große Rolle spielen werden. Schon jetzt habe sie fast alle Bereiche des Lebens erfasst. Deshalb sei es wichtig, vor allem die junge Generation darauf vorzubereiten, sodass diese den digitalen Wandel nutzen und sogar gestalten können. Die Stiftung Bildungspakt Bayern hat in Zusammenarbeit mit Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) die Schul-Modellprojekte "Unterricht digital" und "lernreich 2.0" ins Leben gerufen. Am Montag fand ein Auftakt und eine Zwischenbilanz der beiden Projekte im Veranstaltungsforum Fürstenfeld statt.

Laufzeit von drei Jahren

Das Projekt "lernreich 2.0" hat sich darauf spezialisiert, wie die individuelle Förderung durch den Einsatz von Medien gesteigert werden kann. Begonnen hat der Schulversuch im Schuljahr 2013/14, die Laufzeit beträgt drei Jahre. Bei dem neuen Projekt "Unterricht digital" gehe es um die Sichtung des Potenzials von Videotutorials für den Unterricht, so Leiterin des Projekts Eva Stolpmann. Tutorials spielen schon ein große Rolle im alltäglichen Leben, auf Youtube beispielsweise finde man zu allem eine Videoanleitung. Nun sollen sie als instruktive und interaktive Lernmethode dienen. Die Videos können auf Lernplattformen integriert werden, wo sie motivierend und lernfördernd gestaltet werden. Im Grunde genommen sei es digital gestütztes und zeitgemäßes Lernen, das unabhängig von Zeit und Raum ist. Tutorials sollen den besprochenen Stoff aufbereiten und Aufgaben dazu liefern. Stolpmann freut es, dass ein hohes Interesse an der Thematik von Seiten der Schulen besteht.

45 Schulen machen bei "lernreich 2.0" mit, für das zweite Projekt haben sich 200 Schulen beworben. Dieses wird ab dem Schuljahr 2015/16 für zwei Jahre laufen. Eisenreich hebt hervor, wie wichtig die Vorbereitung der Schüler auf den digitalen Wandel sei, um die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen zu können. Man müsse die Schüler mit der nötigen Kompetenz ausrüsten, so dass sie mit der ständigen Wandlung des Digitalen Schritt halten können. Die vierte Kultur neben lesen, rechnen und schreiben sei heutzutage nun mal die Technik, so der Staatssekretär. Lernvideos, die laut Eisenreich schon jetzt als Hauptlernmethode in Schulen verwendet werden, möchte man nun miteinbeziehen und erarbeiten, welche Möglichkeiten sich zum Einsatz in Schulen ergeben. Auch Christof Prechtl, Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Bildung der VBW, hält die Digitalisierung für eine große Herausforderung, auf die man die Schüler vorbereiten müsse.

Enorme Veränderungen

Die Veränderungen seien enorm, und die Anforderungen an die Nachgeneration anders. Digitalisierung bedeute für ihn eine gute Infrastruktur, die neuen Optionen zum Gegenstand zu machen und die Methode, um die digitalen Chancen ideal umsetzen zu können. Digitale Bildung könne trotzdem keinen Lehrer ersetzen, viel mehr müssen die nun mit einbezogen werden, so Prechtl. Besonders am Herzen liege ihm, dass das Modell kein Leuchtturmprojekt bleibe, sondern man nun in der Lage ist, es an die restlichen 6000 Schulen in Bayern weiterzugeben. Sonst seien die Modellprojekte von wenig Nutzen. Die Schüler, die bereits jetzt mit dem Modell "lernreich 2.0" arbeiten, sind jedenfalls von dem Schulversuch begeistert. Sie arbeiten mit der Seite "Mebis-Landesmedienzentrum Bayern", die sowohl als Infoportal, Mediathek, Prüfungsarchiv und Lernplattform aufgebaut ist. Man lerne besser, so eine Schülerin. Hilfreich sei auch, dass man zu jeder Zeit Zugriff zum Stoff habe. Ein anderer Schüler lobt, dass alle Methoden anschaulich dargestellt werden und man zu Hause individuell den Lernstoff aussuchen kann. Die Schüler der Modellschulen sind sogar so begeistert, dass sie sich wünschen, dass zukünftig alle Schulen die Möglichkeit haben, "mebis" benützen zu können.

© SZ vom 12.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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