Durch die Hitze:Verbranntes Gras

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Die Golf- und Fußballplätze im Landkreis leiden unter der anhaltenden Trockenheit. Die Betreiber bleiben aber noch gelassen

Von Anna Lehneis, Fürstenfeldbruck

Verbranntes Gras, Sonderregeln bei Turnieren infolge von aufgerissener Erde und Rauchverbot wegen der Brandgefahr. Auch die Golfplatzbesitzer im Landkreis Fürstenfeldbruck beschäftigt die derzeitige Hitzewelle. "Ein riesiges Problem", so bezeichnet Jens Bücker, Leiter der Golfanlage Rottbach, die Bewässerung seines Platzes. Denn ist diese nach lang anhaltender Hitze nicht mehr ausreichend möglich, können die Folgen gravierend sein. Wenn das Gras vollständig verbrenne, partiell nur noch Erde sichtbar und der Platz somit unbespielbar sei, könne es zur Sperrung der Anlage kommen, sagt er. Dieser Zustand des Rasens kann eintreten, wenn auf die Trockenheit, die das Gras ausdörrt, eine große Hitze folgt, die das zusätzliche Wasser verdunsten lässt, bevor der Boden alles aufnehmen kann. Verbranntes Gras und Wassermangel ist die Folge.

Im Landkreis ist die Lage in den Golfklubs aber insgesamt noch nicht so schlimm wie etwa in Norddeutschland, verbrannte Stellen finden sich erst wenige. Trotzdem werden inzwischen nur noch die wichtigsten Areale der großen Grünflächen, die sogenannten Greens, die Zielbereiche der Bahnen, und die Abschläge bewässert. Die Fairways, die Bereiche zwischen den Spielbahnen, erstrahlen hingegen nicht mehr in sattem Grün, sondern weisen schon einige braune Stellen auf. "Natürlich hätten die Besucher gerne einen grünen Platz, um zu spielen", sagt Bücker. Aber es werde auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser geachtet, "die ökologische Nachhaltigkeit hat vor der Ästhetik Vorrang".

Den Golfplätzen macht die Trockenheit zu schaffen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Auch auf der Golfanlage Tegernbach wird das Wasserkontingent trotz der Hitze nicht aufgebraucht. "Wir hätten noch Luft nach oben", ist sich Alexander Burkhart, Manager der Anlage, sicher. Dass durch diese Sparsamkeit das Gras abseits der Greens und Abschläge braun wird, nimmt man hin. "Das ist jedes Jahr so", sagt Greenkeeper Peter French von der Golf-Range-Anlage München-Germering, die im Landkreis bisher mit am glimpflichsten wegzukommen scheint. "Ausschlaggebend ist nicht die Trockenheit, sondern das Wetter davor." Dadurch, dass es in der Umgebung von München vor der Hitzeperiode einige Gewitter gab, ist die Bewässerung des Platzes noch gut zu handhaben. Das Spiel ist bis jetzt kaum beeinträchtigt. Lediglich "die Spielweise ist länger, da der Ball länger über den Rasen rollt", sagt Burkhart. Aber selbst, wenn das Gras verbrennen würde, wäre immer noch genügend Untergrund zum Schlagen geboten. Sonderregeln für den Platz sind nur in Extremfällen von Nöten, die hier momentan noch nicht eingetreten sind.

Auch auf anderen Sportanlagen in der Region hat die Trockenheit offenbar noch keine schlimmen Schäden angerichtet. "Nicht anders als in den anderen Jahren auch", beschreibt Michael Pichler, Vorstandsmitglied beim FC Aich, die Situation auf dem Fußballrasen. Einmal pro Stunde werden die Sprinkler auf dem Hauptplatz angeschaltet, die Nebenplätze bekommen jedoch kein Wasser. Beim 1. SC Gröbenzell wird bei Spielen in der Halbzeit der Platz zusätzlich bewässert, allerdings finden während der Sommerferien nicht sonderlich viele davon statt. "Die Trockenheit führt noch nicht dazu, dass Plätze gesperrt werden", sagt der Abteilungsleiter Frank Reichelt.

Greenkeeper Günter Kiser beim Wässern des Golfplatzes in Tegernbach. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Es überwiegt also die Gelassenheit. "Das Gras wird braun, das gehört im Sommer dazu", findet etwa der Manager der Golfanlage Tegernbach. Damit aber der reibungslose Betrieb der Anlagen weiterhin gewährt bleibt, müssen sie weiterhin künstlich bewässert werden. Über ein bisschen Regen würden sich Sportanlagenbetreiber deshalb trotzdem freuen. An diesem Freitag könnte es laut Wetterprognose so weit sein.

© SZ vom 08.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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