Fürstenfeldbruck:Subkultur wird fündig

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Junge Konzertveranstalter können sich vorstellen, in eine Halle der Stadtgärtnerei umzuziehen.

Wolfgang Krause

Die Suche nach neuen Räumen für Subkultur war offenbar erfolgreich. Der Verein kann sich vorstellen, kleinere Konzerte künftig in einem jetzt von der Fürstenfeldbrucker Stadtgärtnerei genutzten Gebäude auf der Lände zu veranstalten. "Wenn man Decke und Wände herausreißen darf, ist das auf alle Fälle ein passables Gebäude", sagte Vorstandsmitglied Tim Weichselfelder am Donnerstag.

Größere Gigs könnten weiter im unmittelbar angrenzenden alten Schlachthof stattfinden, den die Stadt dem Musikunternehmer Rüdiger J. Veith für seine private Fachhochschule verkaufen will.

Am Mittwoch hatten Mitglieder der Subkultur gemeinsam mit Stadtbaumeister Martin Kornacher und Vertretern des Stadtrates das Areal des Bauhofs auf der Lände besichtigt, der mittelfristig auf ein städtisches Grundstück neben dem Waldfriedhof verlagert werden soll. "Im Prinzip hat man uns so jedes Gebäude angeboten", sagte Weichselfelder. In Frage kämen aber nur die Gärtnerei sowie eventuell eine Gerüst-Lagerhalle. Die Gärtnerei-Halle böte aber, wenn sich einzelne Räume zusammenlegen ließen, wohl am meisten Platz und könnte auch das Büro des Vereins beherbergen.

Deshalb werden sich Vorstand und Beirat laut Weichselfelder bei einem Treffen am Sonntag voraussichtlich für diese Lösung aussprechen. Wichtig ist Subkultur nach seinen Worten vor allem die Nähe zum bisherigen Domizil. Dass der neue Veranstaltungsort nicht den Charme des alten Schlachthofs hat, kann Weichselfelder verschmerzen. "Es ist natürlich ein Zweckgebäude, vielleicht beeinflusst das auch die Musik ein bisschen", sagt er, "aber ich denke, dass wir uns da anpassen können."

Kulturreferent Klaus Wollenberg nahm diese Aussage mit Erleichterung auf: "Es würde mich freuen, wenn sie in diese Richtung entscheiden würden", sagte der FDP-Stadtrat, der ebenfalls an der Begehung teilnahm. Denn das Gärtnerei-Gebäude sei von den baulichen Voraussetzungen wohl am besten für Konzerte geeignet und könnte auch über den alten Schlachthof erschlossen werden.

Laut Wollenberg soll der aus den 1970er Jahren stammende Ziegelbau mit Stahlbetondecken geteilt werden. Den südlichen Teil hätte ohnehin Veith für die geplante Dependance seiner "Hochschule der populären Künste" bekommen, in der unter anderem Tontechniker und Mediendesigner ausgebildet werden. Der nördliche, der von Subkultur genutzt werden könnte, bliebe in städtischem Besitz. Nach Schätzung Wollenbergs umfasst er derzeit rund 450 Quadratmeter auf zwei Etagen, nach einem Umbau könnten darin Veranstaltungen mit 80 bis 90 Leuten stattfinden.

Im Stadtrat herrsche Konsens darüber, dass für diese Lösung zunächst ein neues Gebäude für die Stadtgärtnerei gebaut werden müsste. Klar sei auch, dass in der Nachbarschaft keine reine Wohnbebauung mehr möglich sei. Stattdessen könnten auf dem bisherigen Bauhof-Areal aber Studentenwohnungen und ein Mix aus Kneipen, Arbeiten und Wohnen verwirklicht werden.

© SZ vom 01.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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