Sie bekamen Hilfe:Nach einem Unfall die Arbeit verloren

Lesezeit: 2 min

Drei Beispiele für Menschen, denen der SZ-Adventskalender geholfen hat

Von Anna Landefeld-Haamann

Es war ein ganz normaler Arbeitstag im Jahr 2003, an dem sich das Leben von Johann P. schlagartig änderte. Bei Baumschneidearbeiten stürzte er drei Meter in die Tiefe und knallte auf den gefrorenen Boden. Dabei brach er sich drei Brustwirbel. Ein weiterer wurde durch den Aufprall komplett zertrümmert. Nach über 35 Jahren in einem landwirtschaftlichen Betrieb konnte er nur noch eingeschränkt arbeiten. "Früher habe die richtig großen Maschinen bedient. Das war harte körperliche Arbeit", erzählt P. Auch der Druck durch Arbeitgeber und Kollegen nahm zu. Johann P. wurde nur noch für unangenehme Hilfsarbeiten eingeteilt. "Ich wurde gegängelt. Das machte mir sehr zu schaffen", erinnert sich der 66-jährige Rentner. Die depressive Verstimmung, die er schon früher hatte, wurde nun so stark, dass er es nicht mehr aushielt. Er bat einen Arzt darum, ihn in die stationäre Psychiatrie in Haar einzuweisen. In der therapeutischen Wohngemeinschaft stabilisierte sich sein Zustand. Johann P. arbeitete stundenweise in einer Gärtnerei. Nach einem Jahr zog er mit zwei anderen WG-Bewohnern in eine Wohnung in Fürstenfeldbruck. Hier fand er auch eine Beschäftigung in der Caritas-Tagesstätte. "Mir hilft die Arbeit sehr, mein Leben zu strukturieren." Aufgrund seiner geringen Rente musste er sich allerdings 2013 eine günstigere Wohnung außerhalb Brucks suchen. Um in die Tagesstätte oder zu seinem Arzt zu kommen, muss Johann P. mit dem Auto jeden Tag zwischen Schöngeising und Bruck pendeln. Im vergangenen Jahr standen nun einige größere Reparaturen an. Sein 16 Jahre alter VW Lupo musste durch den TÜV gebracht werden. Der größte Posten waren die kaputten Bremsen, die dringend erneuert werden mussten. Auch ein neuer Satz Winterreifen musste her. Dafür wurde Johann P. mit Spenden des SZ-Adventskalenders unterstützt. "Das war eine große Erleichterung für mich und keineswegs selbstverständlich", sagt P.

Der 51-jährige Theo L. benötigte dringend eine neue Matratze und ein Sofa. Beide waren zwar gepflegt, aber nach jahrzehntelanger Nutzung durchgelegen und zerschlissen. Das Geld ist jedoch knapp, seit Jahren lebt er von der Grundsicherung. L. leidet seit seiner Kindheit unter Ängsten und Depressionen, soziale Kontakte zuzulassen, fällt ihm schwer. Er versucht immer wieder, sich dem Leben zuzuwenden. Deswegen arbeitet er an drei Tagen in der Woche ehrenamtlich bei der Caritas. Mit den Spenden der Leser konnte er sich seine Wünsche erfüllen.

Bahar E. hatte lange um das Leben ihres Sohnes gekämpft. Im vergangenen Jahr ist er jedoch gestorben. Er wollte ein Studium anfangen. Seit seinem Tod leidet E. an Depressionen, wird therapeutisch und medikamentös behandelt. Trotz Vollzeitstelle ist ihre finanzielle Situation schwierig. Mit den Spenden des SZ-Adventskalenders hat sie die Beerdigungskosten abbezahlt. Außerdem lief eine teure zahnprothetische Versorgung. Nach einer Entzündung im Kiefer mussten Bahar E. zehn Zähne gezogen werden. Sie konnte die Behandlung nun abschließen.

© SZ vom 21.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: