Haushalt im Landkreis:Mehr Geld für Schulen

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Sie sehen fast aus wie ein richtiges Gebäude: die Container, die derzeit Teile der im Abriss befindlichen Berufsschule Fürstenfeldbruck aufnehmen (Foto: Johannes Simon)

Der Landkreis will für den Erhalt seiner Liegenschaften im nächsten Jahr 29 Millionen Euro ausgeben. Das Augenmerk gilt insbesondere auch den Turnhallen. Drei von ihnen sollen neu gebaut werden

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Der Landkreis wird im nächsten Jahr 29 Millionen Euro für seine Liegenschaften - zu denen zuvorderst die Schulgebäude zählen - ausgeben und damit ein Drittel mehr als in den Jahren zuvor. Grund für die Steigerung ist vor allem der Neubau der Berufsschule Fürstenfeldbruck, der 2017 einen ersten größeren Betrag von siebeneinhalb Millionen Euro benötigt. Das ist etwa die Summe, um die das Budget für Instandhaltung und Neubau im nächsten Jahr ansteigen wird. Ein Schwerpunkt soll von 2017 an auch auf die Sanierung der Schulturnhallen gelegt werden.

Vergleichsweise ruhig und sachlich verliefen diesmal die Gespräche in den vorberatenden Ausschüssen des Kreistags über die in den Haushalt aufzunehmenden Summen. Die neue Harmonie gipfelte darin, dass das Gesamtbudget in Höhe von 29 Millionen Euro sowohl im Kultur- als auch im Kreisausschuss einstimmig bewilligt wurde. Selbst SPD-Kreisrat Michael Schrodi, der die vorgelegten Zahlen in den vergangenen Jahren stets heftig kritisiert hatte, war diesmal beinahe milde gestimmt, bemängelte aber dennoch, dass der "Investitionsstau" aus den aktuellen Zahlen nicht hervorgehe. Johann Thurner (Freie Wähler) erinnerte ihn einmal mehr an die Schwierigkeit, dass all die Arbeiten an den Schulgebäuden "im laufenden Betrieb funktionieren" müssten. "Wir verschieben nichts, wenn's nicht sein muss", betonte der zuständige Kreisbauamtsleiter Axel Schuhn, der die Fragen der Kreisräte alljährlich mit großer Geduld beantwortet.

Was die Turnhallen angeht, sind für die nächsten Jahre bereits Maßnahmen in Höhe von 25 Millionen Euro beschlossen, deren Planungen alle 2017 anlaufen: der Neubau von Dreifach- und Zweifachhalle am Schulzentrum Puchheim für insgesamt 12,2 Millionen Euro, der Neubau der Dreifachhalle an der Realschule Maisach (acht Millionen), die Sanierung der Turnhallen des Max-Born-Gymnasiums Germering (2,1 Millionen) sowie die Generalsanierung der Dreifachsporthalle des Gymnasiums Olching (3,1 Millionen). Während eine Generalsanierung vor Jahren noch strengen Auflagen unterlag, sei es inzwischen leichter, eine solche auch in fünf, sechs oder sieben Bauabschnitten durchzuführen und nicht nur wie bisher in drei, erläuterte Schuhn. Daneben warten noch die Sanierung der Zweifachhalle am Carl-Spitzweg-Gymnasium Germering, die Beleuchtungssanierung der Wittelsbacher Halle in Fürstenfeldbruck sowie die Sanierung des Turnhallentragwerks an der Realschule Unterpfaffenhofen (bis zu 5,5 Millionen) und des Turnhallendachs am Brucker Viscardi-Gymnasiums (bis zu fünf Millionen) auf ihre Umsetzung. Machbarkeitsstudien sollen zunächst den Bedarf in Unterpfaffenhofen und am Viscardi ermitteln, ebenso an der Kfz-Zulassungsstelle im Gewerbegebiet Hasenheide in Fürstenfeldbruck, die auch zu den Liegenschaften des Landkreises gehört und zu wenig Platz hat.

An Neubauten sind ein weiteres Bürogebäude auf dem Grundstück des Landratsamtes an der Münchner Straße nebst dreigeschossigem Parkdeck geplant (zustimmen muss am 19. Dezember noch der Kreistag) sowie in einzelnen Bauabschnitten eben jenes neue Haus für die Berufsschule. Container helfen dort als Übergangslösung schon jetzt die Raumnot lindern, die durch den seit September erfolgten Abriss des ersten Gebäudeteils entstanden ist. Insgesamt lässt sich der Landkreis die neue Schule 44 Millionen Euro kosten. Fertig gestellt werden zum kommenden Schuljahr die Neubauten für die gebundene Ganztagsschule an den Realschulen Unterpfaffenhofen und Puchheim. 4,8 Millionen der insgesamt knapp 9,4 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen an beiden Schulen muss der Landkreis 2017 noch schultern.

Am bestehenden Gebäude der Realschule Puchheim sind 2017 zudem Dach- und Fassadenarbeiten für 1,3 Millionen Euro nötig. 1,1 Millionen Euro werden am Max-Born-Gymnasium gebraucht, um mit den letzten Ausbaumaßnahmen auch die Schadstoffsanierung zu Ende zu bringen. Am Gymnasium Puchheim verschlingt die Dachsanierung 600 000 Euro, am Brucker Viscardi-Gymnasium werden 700 000 Euro für die Deckensanierung in Chemie- und Biologieräumen benötigt. Am Gymnasium Gröbenzell fließen 600 000 Euro in die dringend nötige Sanierung der Holzleimbinder. 1,4 Millionen Euro werden für Bürosanierung, Brandschutz und Erneuerung der Lüftungsanlage im Rahmen der seit Jahren andauernden Sanierung des Landratsamts-Hauptgebäudes in Fürstenfeldbruck ausgegeben. Auch der Pavillon, der vom nächsten Herbst an die neue Fachoberschule in Germering aufnehmen soll, wird saniert und neu ausgestattet.

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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